zum Hauptinhalt
Das Braunkehlchen ist der „Vogel des Jahres 2023“.

© dpa/Patrick Pleul

In Berlin kommt er in Tegel und Gatow vor: Das Braunkehlchen ist der „Vogel des Jahres 2023“

58.000 Menschen haben in einer öffentlichen Wahl das Braunkehlchen zum „Vogel des Jahres 2023“ gewählt. In Berlin ist der „Wiesenclown“ ab April zu sehen.

Das Braunkehlchen ist zum „Vogel des Jahres 2023“ gewählt worden. Das ist das Ergebnis eines öffentlichen Votums, das der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Landesbund für Vogelschutz Bayern veranstaltet haben. Im vergangenen Jahr hatte der Wiedehopf die Wahl zum „Vogel des Jahres“ gewonnen.

Insgesamt 134.819 Menschen, verkündet der Nabu in einer Pressemitteilung, haben sich an der Wahl beteiligt. 58.609 Stimmen (43,47 Prozent) entfielen dabei auf das Braunkehlchen, 24.292 (17,99 Prozent) auf den Feldsperling, 22.059 (16,36 Prozent) auf den Neuntöter, 21.062 (15,62 Prozent) auf den Trauerschnäpper und 8.797 (6,53 Prozent) auf das Teichhuhn.

Das Braunkehlchen ist europaweit stark gefährdet

„Wir freuen uns über die erneut sehr hohe Beteiligung an unserer Vogelwahl. Die Menschen haben mit dem Braunkehlchen eine europaweit stark gefährdete Vogelart gewählt und ihr so die dringend nötige Aufmerksamkeit verschafft“, wird Ansgar Poloczek, Artenschutzreferent des Nabu-Landesverbands Berlin, in der Pressemitteilung zitiert – auch wenn der Landesverband sich ursprünglich für den Neuntöter ausgesprochen hatte.

Das Braunkehlchen sieht man im Tegeler Fließtal.

Ansgar Poloczek, Nabu-Artenschutzreferent

Das Braunkehlchen benötigt nach Poloczeks Angaben ungemähte Wiesen und Blühstreifen. Diese seien aber durch die intensive Landwirtschaft immer seltener zu finden. „Jedenfalls“, sagt Poloczek, „ist der Wiesenbrüter absolut kein städtischer Vogel und kommt in Berlin selten vor. Wenn man Glück hat, kann man ihn ab Mitte April an der Gatower Feldflur oder im Tegeler Fließtal beobachten.“

Das Braunkehlchen wird auch „Wiesenclown“ genannt

Das Braunkehlchen ist zwölf bis 14 Zentimeter groß und hat seinen Namen wegen seiner orange-braunen Brust und Kehle. Wegen seines weißen Gesichtsbandes über den Augen wird es auch „Wiesenclown“ genannt. Sein Lebensraum sind feuchte Wiesen, Brachen und Feldränder. Wichtig sind einzelne Büsche oder hohe Stauden.

Das Braunkehlchen frisst Insekten, Spinnen und Würmer, im frühen Herbst auch Beeren. In Deutschland leben noch 19.500 bis 35.000 Brutpaare, Tendenz stark fallend. Noch kommt das Braunkehlchen fast überall in Deutschland vor, am häufigsten aber im Osten und Nordosten.

Im September fliegen die Braunkehlchen in den Süden

Im September fliegen die Vögel nach Süden und kommen im April zurück. Die Vögel benötigen blütenreiche Wiesen und Brachen, um in Bodennestern zu brüten. Weil diese Freiflächen zunehmend verschwinden, geht der Bestand des Braunkehlchens seit Jahrzehnten zurück.

Der „Vogel des Jahres“ ist in Deutschland erstmals 1971 gewählt worden. Seit 2021 wird er öffentlich gewählt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false