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Berlin: Die handfeste Königin des Boudoirs

Schwarze Helmfrisur, rote Lippen, ganz in Schwarz gekleidet: So sieht Frankreichs berühmteste Dessous-Designerin schon seit Jahrzehnten aus. Jetzt ist Chantal Thomass für ein paar Tage in Berlin.

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Schwarze Helmfrisur, rote Lippen, ganz in Schwarz gekleidet: So sieht Frankreichs berühmteste Dessous-Designerin schon seit Jahrzehnten aus. Jetzt ist Chantal Thomass für ein paar Tage in Berlin. Ihre Dessous hat sie aus Paris mitgebracht. Kritisch begutachtet Madame die zehn Models, die am Mittwoch mit dem Bus aus dem weißrussischen Minsk gekommen sind – extra für die Modenschau, die gestern in den Galeries Lafayette für geladene Gäste stattfand. Auf einem Glastisch stehen Schuhkartons mit kleinen Pantoffeln, hochhackigen Sandalen und kleinen Plastikkissen, die Chantal Thomass den Models reicht, damit sie sich die zum Aufpolstern in den BH schieben können. Dann zurrt sie ganz handfest BH-Träger zurecht, zupft an einem Mieder und kichert, als sie die Rüsche eines Schlüpfers mit einer Schere abschneidet, um sie als Strumpfband zu benutzen: „Das sieht bestimmt ganz schön aggressiv aus, wie ich meine eigenen Kreationen zerstöre.“

Chantal Thomass zeigte als eine der ersten Designerinnen ihre Lingerie-Kollektion in den siebziger Jahren auf dem Laufsteg in Paris. 1999 sorgte sie für einen kleinen Skandal, als sie lebende Models in aufreizender Unterwäsche in einem Schaufenster posieren ließ. Schon drei Bücher hat Thomass über ihr Leben geschrieben, die sie heute stilecht zwischen mit Spitze besetzten BHs und Höschen in der Unterwäscheabteilung signieren wird. GTH

Signierstunde mit Chantal Thomass, 1. Etage, Galeries Lafayette, Friedrichstraße, Mitte, 18 bis 19 Uhr

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