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Das Wrack von der Tauentzienstraße: Zwei Menschen starben durch den Unfall

© imago/Schöning/IMAGO/Schoening

„Die Raserei würde anderswo stattfinden“: Berlins Verkehrssenatorin Bonde gegen Umbau der Tauentzienstraße

Zwei Menschen sind vergangene Woche bei einem Raserunfall in der City-West ums Leben gekommen. Eine Verkehrsberuhigung der Straße lehnt Verkehrssenatorin Ute Bonde dennoch ab.

Stand:

Nach dem schweren Raserunfall auf der Tauentzienstraße mit zwei Toten lehnt Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) die Verkehrsberuhigung der Straße sowie des daran anschließenden Kurfürstendamms und der parallelen Lietzenburger Straße ab.

„Alles, was wir an Baumaßnahmen durchführen würden, würde dazu führen, dass diese wesentlichen Verkehrsadern abgebrochen würden und wir wichtige Funktionen dieser Verkehrsadern abschneiden würden“, sagte Bonde am Mittwoch im Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses.

Bonde sieht in Kudamm und Tauentzien keine Unfallschwerpunkte

Die Straßen zählten zum Hauptnetz für Busse, den Lieferverkehr und seien auch für Rettungsfahrzeuge dringend erforderlich.

Wir würden den Verkehr einfach nur verlagern und die Raserei würde anderswo stattfinden.

Berlin Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) zur Forderung nach einer Verkehrsberuhigung der Tauentzienstraße

Bonde begründete ihre Haltung auch damit, dass die Strecke kein Unfallschwerpunkt sei. In ihrem Haus kümmere sich die Unfallkommission um Unfallschwerpunkte. „Ich kann ihnen versichern, dass der Kurfürstendamm und der Tauentzien nicht dazu zählt.“

Damit widerspricht die Senatorin wie zuvor auch ihre Verwaltung der Berliner Polizei, die Teile der Tauentzienstraße und des Kurfürstendamms als Unfallhäufungsstellen wertet.

Gleichwohl sei auch Bonde bekannt, dass die Route „gerne von Rasern genutzt wird“. Dies allein erfordere jedoch nicht zwingend, dort den Verkehr zu beruhigen. „Wir würden den Verkehr einfach nur verlagern und die Raserei würde anderswo stattfinden.“ Als alternative Strecke nannte Bonde unter anderem die Kantstraße.

Zwei Menschen kamen beim Raserunfall ums Leben

Um Rasern in Berlin beizukommen, sei stattdessen eine bessere Überwachung des Straßenverkehrs durch die Polizei nötig.

In der vergangenen Woche war es auf dem Tauentzien zu einem schwerwiegenden Raserunfall gekommen.

Ein Auto soll laut Ermittlern bei einem „Alleinrennen“ mit überhöhter Geschwindigkeit gegen die massive Einfassung des Mittelstreifens geraten sein. Es hob ab und ging anschließend in Flammen auf. Eine 18-Jährige starb bereits am Unfallort.

Später erlag auch ein 27-Jähriger im Krankenhaus seinen Verletzungen. Neben den beiden kamen eine 20-Jährige und ein 25-Jähriger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.

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