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Eröffnung des Ostflügels des Humboldt-Forums.

© dpa

Motto „Diskurs trifft Disco“: Berliner Humboldt-Forum feiert finale Eröffnung mit 24-Stunden-Programm

Am Sonnabend eröffnet der Ostflügel des Humboldt-Forums. Zur Feier des Tages gibt’s Party, Ausstellungen und Diskussionsveranstaltungen – Tag und Nacht.

An diesem Sonnabend ab 12 Uhr wird für 24 Stunden die Eröffnung des Ostflügels des Humboldt-Forums gefeiert. Ein umfangreiches Programm bietet unter dem Motto „Diskurs trifft Disco“ Podiumsdiskussionen und Party.

Bereits im Dezember 2020 gab es eine digitale Eröffnungsfeier, gefolgt von mehreren temporären Ausstellungen im Westflügel. Mit der Eröffnung des Ostflügels ist das neue, alte Stadtschloss nun vollständig für die Öffentlichkeit zugänglich.

Verantwortlich für das Party-Programm des „Open-Air-Klubs“ im Schlüterhof ist das international renommierte Kunstkollektiv „Slavs und Tatars“. Unter der Überschrift „Sauer Power“ präsentiert das Kollektiv ab Sonnabend um 17 Uhr unterschiedliche DJ-Sets, Tatar-Pop oder ukrainischen Techno. Dazu werden fermentierte Getränke angeboten. „Sauer Power“ ist außerdem Teil des Sonderprogramms der Berlin Art Week.

Im Mittelpunkt der Eröffnung stehen die rund 20.000 Exponate, die auf über 16.000 Quadratmetern ausgestellt sind und im Ethnologischen Museum, dem Museum für Asiatische Kunst und der Stiftung Humboldt-Forum auch in Zukunft als Dauerausstellungen kostenlos zu sehen sein werden.

Gelebte Diversität

Neu eröffnet werden die Räume zu Nord-, Mittel- und Südamerika und der zweite Teil der Sammlungspräsentation zu Asien und Afrika. Hier sind auch die Ausstellungsbereiche zur globalen Diversität des Islam zu finden, mit Vitrinen deren Inhalt von Berliner Moscheegemeinden gestaltet wurden.

„Das Humboldt-Forum ist kein herkömmliches Museum, manchmal ähnelt es eher einem Aushandlungsraum oder Austragungsort“, sagte der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Hermann Parzinger im Rahmen der Pressekonferenz zur Eröffnungsfeier. Parzinger verweist damit auf die vielschichtige Kritik, die das Projekt seit Jahren begleitet, angefangen mit der Kritik am Bau des Schlosses selbst.

Die Diskussionen der vergangenen Jahre drehten sich aber hauptsächlich um die koloniale Vergangenheit und die unrechtmäßige Anschaffung vieler der gezeigten Exponate. Die Sammlung würde aber nicht als Last, sondern als Chance begriffen: „Eine Chance, gemeinsam ein neues Verhältnis zum globalen Süden und anderen Teilen der Welt zu entwickeln“.

Um diese Geschichte aufzuarbeiten, hat das Forum Partner:innen aus der ganzen Welt zu Workshops und Diskussionen eingeladen. Die Ergebnisse dieser Gespräche werden an diesem Wochenende in zahlreichen Podiumsdiskussionen präsentiert. Besucher:innen des 24-Stunden-Programms können sich mit Hilfe von vier Linien orientieren, die am Boden des Gebäudes angebracht sind und zu den zahlreichen Kinderprogrammpunkten, zur Provenienz, zu den Talks oder der zeitgenössischen Kunst führen.

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