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Volker Schlöndorff filmte in Burkina Faso. Der Regisseur hat eine starke Affinität zum Kontinent Afrika.

© picture alliance / Kay Nietfeld/

Doku aus Burkina Faso: Schlöndorff stellt neuen Film in Berlin vor

Oscarpreisträger Volker Schlöndorff filmte die Arbeit einer Stiftung in Burkina Faso. Herausgekommen ist seine neue Dokumentation "Dano Reisetagebuch".

Reis anbauen in einer der trockensten Gegenden der Welt? Volker Schlöndorff war fasziniert, als der Unternehmer Gisbert Dreyer bei einer zufälligen Begegnung auf einem Afrika-Empfang ihm von der Arbeit seiner Stiftung in Burkina Faso erzählte. Die Aufforderung, einfach mal mitzukommen und selber zu sehen, beantwortete der Oscarpreisträger knapp, aber vielversprechend: „Nicht ohne meine Kamera.“ Das Ergebnis wird voraussichtlich im November auf Arte zu sehen sein. Am Tag der Einheit gab es eine vom Regisseur persönlich eingeführte Preview beim Afrika-Jour-fixe für engagierte Menschen, zu dem der Stifter gemeinsam mit seiner Frau Jenny Gsell Dreyer in sein Haus nach Schmargendorf eingeladen hatte.

Er sei es leid, immer nur Horrormeldungen über Elend und Ausweglosigkeit aus Afrika zu hören, sagte Volker Schlöndorff, als der Schlussapplaus für die Dokumentation „Dano Reisetagebuch“ langsam ausklang. Es gebe dort auch viele zufriedene Menschen. „Und die sind oft fröhlicher als wir hier.“

Unternehmerisches Know-how für Afrika

Damit es weiter vorangeht in Afrika, wird mehr Privatinitiative benötigt, darüber herrscht weitgehend Einigkeit. „Ohne unternehmerisches Know-how wird es nicht gehen, Leute in Lohn und Brot zu bringen“, sagte auch der Abgesandte des zuständigen Ministers Gerd Müller.

Davon ist auch Schlöndorff überzeugt, und seinem Film ist die Faszination für das erfolgreiche Projekt, das die Lebenssituation von zunächst 10.000 Dorfbewohnern deutlich verbessert hat, klar anzumerken. Vielleicht könnten von einer möglichen Ausweitung sogar 100.000 profitieren. Er zeigt den neuen Stausee und die Frauen beim Palaver darüber, dass auch sie Land besitzen sollten, er zeigt den Stifter, wie er die Dorfbewohner darauf einschwört, eine echte Gemeinschaft zu werden, „wie eine große Familie“, und er zeigt die Kinder, die endlich zur Schule gehen dürfen und dort auch Essen bekommen.

Fortsetzungen in Planung

Eine starke Affinität zu Afrika hatte Schlöndorff schon früher. Zum 75. Geburtstag hat er sich selbst eine dreiwöchige Reise durch Äthiopien geschenkt – mit Rucksack und Hängematte, die er zum Schlafen zwischen zwei Bäume gespannt hat. Der aktuelle Film soll eine oder mehrere Fortsetzungen bekommen. Die Erfahrung sagt ihm: „Es ist ganz wichtig, dranzubleiben, sich langfristig zu kümmern.“ Diese Art von Nachhaltigkeit mag die Stärke von Beamten nicht unbedingt sein, sagt auch Claus Bernard Auer, der in Afrika als Botschafter tätig war und die Arbeit der Stiftung ausgesprochen sinnvoll findet. Schlöndorff sieht gerade wegen der vielen Initiativen, auch von anderen Künstlern, Anlass zur Hoffnung und Grund für gute Nachrichten über den Kontinent, der mit Europa schon sprachlich so eng verbunden sei: „Überall bewegt sich was.“

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