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Ein Affe als Accessoire: Tierschutzorganisation Peta zeigt Berliner Erotikmodel Micaela Schäfer an
Für eine „Dschungelcamp“-Party hat sich Micaela Schäfer ein ganz besonderes Kostüm ersonnen. Sie trug nichts weiter als einen Affen, einen Bananenrock und ein Hauch von Glitzer. Jetzt hat sie Ärger.
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Das Berliner Erotikmodel Micaela Schäfer weiß, was aufmerksamkeitsökonomisch die Gemüter bewegt. Abgesehen davon, dass sie sich aus überzeugenden Gründen selbst Nacktschnecke nennt, kündigte sie in ihrer Vergangenheit bereits an, sich eine dritte Brust zulegen und der CDU beitreten zu wollen. Jetzt hat sie den Bogen aber überspannt. Zumindest aus Perspektive der Tierschutzorganisation „Peta“.
Zu einer „Dschungelparty“ von Julian F.M. Stoeckel zum Auftakt der 18. Staffel „Dschungelcamp“ am vergangenen Freitag zog sie sich kurzerhand einen Affen über. Einen lebendigen Affen und einen seltenen hinzu. Tatsächlich gilt das Tier der Marke, Pardon, Rasse Kapuziner in einigen Teilen seines natürlichen Lebensraums im Amazonasgebiet als gefährdet.
Nicht nur deswegen findet Peta, dass der Auftritt Tierquälerei war und erstattete kurzerhand Anzeige. In einer diesen Umstand verkündenden Pressemitteilung erläutert die Biologin Dr. Yvonne Würz, Petas Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsindustrie, warum: „Affen haben auf einem roten Teppich nichts zu suchen – derartige Auftritte sind eine grauenvolle Tortur für die sensiblen Wildtiere.“
Gib dem Affen Zucker
Zudem sende ein solcher Auftritt die Botschaft, dass Lebewesen zur menschlichen Belustigung benutzt werden dürften. Das sei falsch. „Wir hoffen sehr, dass wir Frau Schäfer zum Umdenken bewegen können – Tiere sind fühlende Mitgeschöpfe, keine Accessoires!“
Über solcherlei ethischer Fragen hatte sich Schäfer wohl tatsächlich keine tiefergehenden Gedanken gemacht. Am Montag erzählte sie noch bei „Spiegel TV“, dass das Äffchen das „Teuerste“ an ihrem Outfit gewesen sei. Knapp 1000 Euro hätte sie für dessen Miete bezahlt. Man muss wohl wissen, dass sie, bis auf einen an Josephine Baker angelehnten Plastikbananenrock und einen Hauch von Glitzer oben rum, sonst nichts weiter trug.
So oder so, das Geld sei gut investiert gewesen. In dem „Spiegel TV“-Beitrag berichtete sie weiter: „Ich werde mir jetzt immer irgendein Tier dazu buchen, definitiv. So viel Aufmerksamkeit hatte ich noch nie. Tiere und Kinder funktionieren halt immer auf dem roten Teppich“.
Ob die Peta-Anzeige diesem Plan einen Strich durch die Rechnung macht, bleibt abzuwarten. Die Tierschutzorganisation ging jedenfalls auf Nummer sicher, kontaktierte Schäfer persönlich und bat darum, in Zukunft „keine Wildtiere für Promotionszwecke von Filmtieragenturen zu mieten.“
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