zum Hauptinhalt
Hundehalter sollen immer und überall Beutel bei sich tragen.

© ARC

Tütchenpflicht für Hundehalter: Ein Mann sieht Kot

Slalom laufen auf den Bürgersteigen? So geht es nicht weiter, meint der Neuköllner SPD-Abgeordnete Joschka Langenbrinck. Die Senatsverwaltung für Umwelt prüft die Einführung einer „Gassibeutelpflicht“ und fordert zudem höhere Bußgelder gegen nachlässige Hundehalter.

Die Senatsverwaltung für Umwelt prüft derzeit die Einführung einer „Gassibeutelpflicht“ für Hundehalter. „Überlegt wird, einen neuen Passus in das Straßenreinigungsgesetz einzufügen“, sagte Sprecherin Daniela Augenstein. Hundehalter müssten dann ein „geeignetes Utensil“ zur Beseitigung von Hundekot mit sich führen. Damit wäre es einfacher, Hundehalter zu überführen, die sich nicht um die Hinterlassenschaften ihrer Tiere kümmern, so Augenstein. Verfechter einer Beutelpflicht ist der Neuköllner SPD-Abgeordnete Joschka Langenbrinck. Dem scheinbar unlösbaren Tretminenproblem dürfe die Politik nicht länger aus dem Weg gehen, findet Langenbrinck und fordert auch höhere Bußgelder und mehr Kontrollen. Wer keinen Gassibeutel bei sich hat, soll 50 Euro Strafe zahlen. In Tateinheit mit einer Gehwegverunreinigung könnten 150 Euro fällig werden. „Es geht nicht, dass die Mehrheit der Berliner unter der Hundescheiße leidet und auf den Bürgersteigen Slalom laufen muss, das ist ja schon zum Volkssport geworden“, schimpft Langenbrinck. Vor kurzem war er in New York und beobachtete, dass Hundehalter sorgfältig hinter ihrem Tier aufräumen. Sonst drohe ihnen einen Strafe von 1000 Dollar, in Wien sollen es in Ausnahmefällen sogar 2000 Euro sein. Was Verbraucherschutzsenator und Bello-Dialog-Initiator Thomas Heilmann (CDU) von den Vorschlägen Langenbrincks hält, war am Montag nicht in Erfahrung zu bringen. Das Thema Hundekot sei im Bello Dialog „mehrfach und sehr intensiv besprochen“ worden, erklärte Heilmann in der Antwort auf eine Kleine Anfrage Langenbrincks, zu einer Lösung führte der Austausch von Argumenten aber offenbar nicht. Langenbrinck möchte, dass die zehn Millionen Euro, die jährlich als Hundesteuer anfallen, für mehr Kontrolleure in den Ordnungsämtern und zusätzliche kostenlose Beutelspender ausgegeben werden. Die Kontrolleure sollten zudem in Zivil unterwegs sein, denn Uniformen führen bekanntlich zur Vermeidung illegaler Geschäfte. Thomas Loy

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false