
© Annette Riedl/dpa
Nach Krawall an der „Rigaer94“: Zerstörungen und Brandstiftungen in der Nacht zum Freitag
Nach der umkämpften Brandschutzprüfung in der „Rigaer94“ wurden in der Nacht unter anderem die Scheiben einer Immobilienfirma in Tempelhof-Schöneberg zerstört.
- Sophie Krause
- Tilman Schröter
- Alexander Fröhlich
- Melanie Berger
- Louise Otterbein
Stand:
Die Brandschutzprüfung in der Rigaer Straße 94 musste am Donnerstag mit Polizeigewalt durchgesetzt werden. Beamte haben am Vormittag die Tür des teilbesetzten Hauses aufgebrochen. Zuvor hatte es das Angebot der Bewohner gegeben, den Brandschutzprüfer ohne die Polizei ins Haus zu lassen. Die Gespräche scheiterten. Die Rigaer Straße sowie umliegende Kreuzungen waren weiträumig abgesperrt. Die Polizei war am Donnerstag mit bis zu 1300 Kräften im Einsatz sein.
Laut Bezirksamt seien keine gravierenden Mängel festgestellt worden, "die eine akute Gefahr darstellen und eine Nutzungsuntersagung zur Folge hätten." An der auf die Begehung folgenden Demonstration am Donnerstagabend nahmen rund 2000 Personen teil. Laut Polizei sei die Demo nicht eskaliert - trotzdem sei es zu Zwischenfällen gekommen. In der Nacht zum Freitag kam es zu Zerstörungen und Brandstiftungen. (Die aktuellen Entwicklungen im Newsblog)
Nach Krawall an "Rigaer 94": Brandstiftungen und Zerstörungen
Innensenator für Räumung des Hauses
Nach den Krawallen an dem von Linksradikalen verbarrikadierten Haus „Rigaer 94“ in Berlin-Friedrichshain unterstützt Innensenator Andreas Geisel (SPD) grundsätzlich eine Räumung - falls ein Gericht dem zustimmt. Das Problem sei „nur rechtsstaatlich zu lösen“, teilte Geisel am Freitag mit. „Mit der Ramme rein ins Haus und alle rausholen, klingt in manchen Ohren vielleicht verlockend, ist aber fern ab jeder Realität und würde vor keinem Gericht dieses Landes Bestand haben.“Daher sei eine klare Strategie nötig, betonte Geisel. „Der Schlüssel zum Erfolg liegt beim Eigentümer. Wenn er das teilbesetzte Haus räumen lassen will, was ich unterstütze, muss er dies vor Gericht durchbringen. Hat er einen entsprechenden Räumungstitel, wird die Polizei in Amtshilfe tätig. So wie es zuletzt in der Liebigstraße 34 auch geschehen ist.“
Am Mittwochmorgen hatten nach Polizeiangaben 200 vermummte Gewalttäter in der Rigaer Straße Barrikaden errichtet, angezündet und die Polizei mit einem Steinhagel angegriffen. Mehr als 60 Polizisten wurden überwiegend leicht verletzt. Am Donnerstag brach die Polizei das Haus auf, um die lange angekündigte Brandschutzprüfung zu ermöglichen. Abends zogen rund 2000 Demonstranten durch Friedrichshain. Randalierer bewarfen die Polizei mit Flaschen und Steinen. Auch Rauchtöpfe und Böller wurden gezündet.
Laut Geisel wurden bislang 16 Menschen vorübergehend festgenommen, es gibt 34 Ermittlungsverfahren, wegen versuchten Totschlags, tätlichen Angriffs und gefährlicher Körperverletzung. (dpa)
Protest nähert sich dem Ende - Sieben Festnahmen
Polizei räumt die Fahrbahn

Kundgebung beendet

Straßenfeststimmung in der Rigaer Straße

"Feiert unseren Sieg!"
Kundgebung in der Rigaer Straße


Die Demo erreicht Rigaer 94

Pyrotechnik in der Rigaer Straße

Die Demonstration erreicht den Nordkiez

Kurze Eskalation an der Scharnweberstraße
Die Demo zieht nun wirklich los

Demo nach wenigen Metern gestoppt
Demo zieht los

Im Vorfeld war die Begehung in der Szene als "Räumungsversuch" bezeichnet worden. "Alle zusammen gegen jede Räumung!", rufen die Demonstrant:innen. In der Grünberger Straße werden Bengalos gezündet.
Demo für die Rigaer 94 sammelt sich

Auf einem Balkon des Hausprojekt Zielona Gora bringen Vermummte ihre Solidarität zum Ausdruck. Die Polizei ist mit einem massiven Aufgebot vor Ort.

Freie Fahrt in der Rigaer Straße

Demonstration am Boxhagener Platz
Nach Ausschreitungen: Polizei sucht Zeugenhinweise
Nach Ausschreitungen Linksradikaler in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain setzt die Polizei auch auf die Auswertung von Zeugenhinweisen. Die Ermittler riefen am Donnerstag dazu auf, Foto- und Videoaufnahmen zur Verfügung zustellen und Hinweise zu den Taten oder möglichen Verdächtigen zu geben. Am Mittwoch war es wegen der bevorstehenden Brandschutzprüfung in dem teilbesetzten Haus „Rigaer 94“ zu Randale und Gewalt gegen Polizisten gekommen.Nach Angaben der Behörden vom Donnerstagnachmittag wurden 63 Beamte verletzt. Zwei von ihnen hätten ihren Dienst vorzeitig beenden und wegen ihrer Verletzungen ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden müssen.
Die Polizei nahm am Mittwoch nach eigenen Angaben vier Personen fest. Darunter sei ein 41-Jähriger, der am Donnerstag vor den Haftrichter kommen sollte. Ihm werde vorgeworfen, Steine auf Einsatzkräfte geworfen und dabei ein Auto beschädigt zu haben. Der 41-Jährige sei bei der Tat stark alkoholisiert gewesen. Auch in der Nacht zum Donnerstag habe es an unterschiedlichen Orten Angriffe auf die Polizei und Einsatzfahrzeuge gegeben, unter anderem mit einem Farbbeutel und einem Stein. Auch Gebäude seien beschädigt worden, etwa bei einem Immobilienmakler. (dpa)
Brandschutzbegehung offiziell beendet
Begehung der Rigaer 94 endet wohl
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