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Sechs Mitglieder der Remmo-Familie stehen wegen des spektakulären Diebstahls vor Gericht.

© Jens Schlueter/AFP Pool/dpa

Maulwurf-Verdacht im Prozess um Juwelendiebstahl: Ermittlungsakte bei siebtem Tatverdächtigen in Berlin gefunden

Auf dem Tablet des verhafteten Remmo-Mitglieds ist die vollständige Akte des Falls entdeckt worden. In Fluchtautos wurden zudem Spuren gefunden.

Der wegen des Juwelendiebstahls aus dem Grünen Gewölbe Dresden nachträglich Verhaftete hatte die vollständige Ermittlungsakte des Falles. Sie wurde bei der Durchsuchung von dessen Wohnung in Berlin-Kreuzberg gefunden, sagte Staatsanwalt Christian Weber am Dienstag im Prozess gegen die sechs Tatverdächtigen. Die Ermittlungsakte habe sich demnach auf dem Tablet des 22-Jährigen befunden.

Woher sie stammt, ist unklar. Auf die Akten dürfen nur Polizei, Staatsanwaltschaft, Gericht, Verteidigung und Angeklagte zugreifen. Der 22-Jährige war am 10. Mai am Rande der Verhandlung des Landgerichts Dresden festgenommen worden und befindet sich in Untersuchungshaft.

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In dem Prozess sind sechs junge Männer zwischen 23 und 28 Jahren wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung angeklagt. Sie sind Deutsche und stammen aus der bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie Remmo. Der 22-Jährige, der ebenfalls aus der Familie Remmo stammt, steht unter dem Verdacht, bei Planung, Vorbereitung und Ausführung des Coups geholfen zu haben.

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Wie am Dienstag ebenfalls bekannt wurde, haben Experten in einem der beim Diebstahl des Sachsen-Geschmeides benutzten Fluchtautos DNA-Spuren, winzige Glasstückchen und Folienreste gefunden.

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Die neun Glassplitter sind chemisch identisch mit dem Sicherheitsglas der zertrümmerten Vitrine in dem Schatzkammermuseum, wie eine Ermittlerin vom Landeskriminalamt Sachsen am Dienstag im Prozess des Landgerichts Dresden gegen sechs Tatverdächtige sagte. In dem in Berlin sichergestellten Wagen sei DNA von drei der Angeklagten entdeckt worden sowie in den Ritzen Reste einer Folierung.

Mehrfache Fahrten zwischen Berlin und Dresden

Die Angeklagten sollen am frühen Morgen des 25. November 2019 aus dem Dresdner Museum 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen und zudem Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen haben. Ihnen wird auch vorgeworfen, einen Stromkasten in der Altstadt sowie in der Tiefgarage eines Wohnhauses ein Fluchtauto angezündet zu haben.

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Zwei von den Tätern benutzte PS-starke Autos fuhren mehrfach nachts von Berlin nach Dresden und zurück, wie ein Ermittler der Soko „Epaulette“ vor Gericht erzählte. Sie wurden am 19., 20., 23. und 24. November 2019 von Kameras erfasst - und am Tatmorgen.

Der silberfarbene Fluchtwagen, der mit Folie wie ein Dresdner Taxi getarnt war, stand seit Mitte Dezember 2019 auf einem Gelände der Polizei. Unbekannte brachen ihn am 1. Weihnachtsfeiertag auf, bauten das Navigationsgerät aus und legten Feuer.

In dem nur zum Teil beschädigten Auto konnten alle möglichen Spuren gesichert werden - darunter DNA von einem der beiden 23 Jahre alten Angeklagten sowie dem 28- und dem 25-Jährigen. (dpa,Tsp)

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