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Erneut Flucht aus Berliner Gefängnis: Häftling entkommt offenem Vollzug bei Arztbesuch
Ein wegen Diebstahls verurteilter Mann ist am Donnerstagmorgen aus der Haft geflohen. Der 40-Jährige saß im offenen Vollzug eine Ersatzfreiheitsstrafe ab. Eine Suche der Polizei blieb erfolglos.
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Am Donnerstagmorgen ist erneut ein Häftling in Berlin entkommen. Wie ein Sprecher der Justizverwaltung bestätigte, handelt es sich um einen 40-jährigen Mann, der wegen Diebstahls eine Ersatzfreiheitsstrafe von fünf Monaten absaß. Der Flüchtige saß die Strafe im offenen Vollzug ab, da er die Geldstrafe von 150 Tagessätzen zu jeweils 15 Euro nicht leistete. Zuvor berichtete die „B.Z.“ über den Vorfall.
Der Mann soll in einer begleiteten Gruppe zur Wahrnehmung von Arztterminen gewesen sein, als er sich gegen 09.20 Uhr von der Gruppe entfernte und flüchtete. Die Polizei suchte das Gelände am Vormittag ab, bliebt dabei jedoch erfolglos. Laut Medienberichten soll auch ein Hubschrauber im Einsatz gewesen sein.
Erst am vergangenen Sonnabend war ein verurteilter Vergewaltiger in Berlin während eines begleiteten Ausgangs aus der sogenannten Sicherungsverwahrung entkommen. Der Mann ist weiterhin auf der Flucht, nach ihm fahndet die Polizei öffentlich mit Fotos.
Der 57-Jährige hatte einen begleiteten Ausgang zu seiner Mutter in Neukölln genutzt, um zu fliehen. Er habe einen Gang zur Toilette und „einen Augenblick der Unachtsamkeit“ genutzt, um den zwei Justizbeamten zu entwischen, erklärte Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) im Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses.
Als Konsequenz entschied Badenberg, Ausgänge für Insassen der Sicherungsverwahrung in der Justizvollzugsanstalt Tegel vorerst zu streichen. Bevor derartige Lockerungen gewährt würden, sollten Voraussetzungen und Abläufe überprüft werden, so Badenberg.
Der Fall am Donnerstag war bereits das vierte Mal im laufenden Jahr, dass ein verurteilter Straftäter in Berlin einen Ausgang zur Flucht nutzte. Erst kürzlich war ein zweifacher Mörder von seinem ersten unbegleiteten Ausgang aus der Haft nicht ins Gefängnis zurückgekehrt. Rund 54 Stunden später wurde er in Brandenburg gefasst. Im Februar hatte ein 54-Jähriger aus der Sicherungsverwahrung der JVA Tegel einen Ausgang zur Flucht genutzt. Er wurde nach rund drei Tagen in Schleswig-Holstein gefasst. (mit dpa)
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