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Berlin: Erster Spargel zu Ostern

Milde Temperaturen versprechen gute Qualität Derzeit werden Saisonarbeitskräfte gesucht

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Beelitz - Eine österliche Landpartie nach Brandenburg könnte in diesem Jahr mit einer besonderen Delikatesse gekrönt werden: Es gibt frischen Spargel in allen möglichen Varianten. Zumindest die Höfe im größten ostdeutschen Anbaugebiet rund um Beelitz zeigen sich optimistisch, die ersten Stangen des edlen Gemüses schon in der nächsten Woche stechen zu können.

„Der Sonnenschein und die milden Temperaturen haben die Felder unter den Folien in warme Gewächshäuser verwandelt“, sagt Manfred Schmidt, Vorsitzender des Beelitzer Spargelvereins. „Da wachsen die Stangen sehr schnell, so dass wir eine sehr gute Qualität erwarten.“ Im vergangenen Jahr stand der pünktliche Erntestart wegen verbreiteter Bodenfröste und Schnee ernsthaft in Frage. Diesmal steigt die große Feier am 19. April in Busendorf bei Beelitz.

Früher als in den vergangenen Jahren machen sich auch die vielen Erntehelfer auf den Weg nach Brandenburg. Der größte Teil kommt nach wie vor aus Polen, dahinter folgen Kroatien und Rumänien. Alle Betriebe haben nach Angaben des Beelitzer Spargelchefs Schmidt ihre Genehmigungen zur Einstellung der ausländischen Saisonarbeitskräfte erhalten. „Sie müssen je nach Unternehmensgröße zwischen zehn und 20 Prozent deutsche Arbeitskräfte einstellen“, erklärt Schmidt. „Das klappt überwiegend reibungslos, weil zu diesem Anteil Arbeitskräfte im Lager, im Verkauf und im Transport benötigt werden.“

Zahlreiche Arbeitslose würden sich aber auch beim Spargelstechen etwas dazuverdienen, sagt Schmidt. So zahlt die Arbeitsagentur Potsdam beispielsweise jedem Arbeitslosen 18 Euro pro Tag zusätzlich zu dessen Einkünften. Die Arbeitsagenturen und Personalvermittlungen sprächen Arbeitslose in diesen Tagen gezielt an. Rund um Beelitz wird mit bis zu 300 Saisonjobs für Deutsche gerechnet.

Die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte dürfte bis in den Herbst hinein bei rund 10 000 liegen. Für polnische Saisonkräfte, die in ihrer Heimat in einem Arbeitsverhältnis stehen oder Arbeitslosengeld beziehen, müssen die deutschen Arbeitgeber seit dem vergangenen Jahr Sozialabgaben an den polnischen Staat zahlen.

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