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Landesbranddirektor Karsten Homrighausen (rechts) mit Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) bei der Jahresbilanz.

© dpa/Joerg Carstensen

Wieder Ausnahmezustand und der Chef sitzt im Sessel: Es ist Zeit für einen Rettungseinsatz – für die Berliner Feuerwehr

Nicht genug Fahrzeuge, nicht genug Personal – Berlins Feuerwehrchef kann nicht sagen, wie er kurzfristig den Rettungsnotstand verhindern will. Ein Kommentar.

An fast jedem Tag ist beim Rettungsdienst der Berliner Feuerwehr Ausnahmezustand. Es gibt nicht genug Fahrzeuge, auch die Reserve kann nicht ausreichend besetzt werden.

Doch der Chef der Feuerwehr, Landesbranddirektor Karsten Homrighausen, sitzt am Donnerstag bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Jahresberichts – während wieder Ausnahmezustand ist – in einem Sessel neben Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und lässt sich von seinem Sprecher fast eineinhalb Stunden nett befragen. Sie bitten die Presse an einigen Stellen sogar um Applaus für ihre tolle Arbeit.

Ja, die Mitarbeiter der Feuerwehr tun alles, um Leben zu retten. Ja, Politik und Feuerwehrführung tun viel für mehr Personal, neue und bessere Technik.

Wenn der Ausnahmezustand zum Rettungsnotstand wird

Aber ein Feuerwehrchef, der aus dem Sessel heraus nicht sagen kann, was er kurzfristig tut, damit aus dem Ausnahmezustand kein Rettungsnotstand wird, damit Menschen in Lebensgefahr schnell geholfen wird, weiß entweder nicht, welches Signal er damit aussendet – oder er will nur beschwichtigen.

Warum er trotz der ernsten Lage bei den kleinsten Bagatellen, wenn ein Pflaster auf dem Finger reicht, die Rettungswagen losschickt, konnte er nicht erklären. Die Feuerwehr weiß nicht einmal genau, wie viele Einsätze überhaupt nötig waren. Es ist Zeit für einen schnellen Rettungseinsatz – für die Feuerwehr selbst.

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