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Im Juli wurde im Mauerpark Berlins erster Cooling Point vorgestellt. (Archivbild)

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Straßenbäume, Warnsysteme und „Cooling Points“: Senat beschließt „Hitzeaktionsplan“ für Berlin

Heiße Sommertage machen Menschen zu schaffen und bergen Gefahren für die Gesundheit. Und sie nehmen wegen der Klimaerwärmung tendenziell zu, sagen Experten. Das hat der Senat nun vor.

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Der Berliner Senat will die Bevölkerung stärker vor Hitze schützen. Er beschloss dazu einen „Hitzeaktionsplan“. Dort sind 72 zum Teil bereits begonnene Maßnahmen zusammengefasst, um in Berlin besser mit der Klimaerwärmung und einer nach Angaben von Wissenschaftlern tendenziell zunehmenden Zahl sehr heißer Tage umzugehen.

Zu den aufgelisteten Vorhaben gehören die Schaffung von „Cooling Points“ in öffentlichen Gebäuden, wo sich gerade ältere Menschen aufhalten, ausruhen, abkühlen und etwas trinken können. Trinkbrunnen sollen zumindest erhalten, ihre Zahl jedoch möglichst vergrößert werden.

Mehr Sonnenschutz und grüne Dächer 

Geplant sind mehr Straßenbäume und mehr Grünflächen unter anderem durch ein Entsiegelungsprogramm. Der Plan umfasst zudem den Einbau von Sonnenschutzverglasung bei neuen Schulen, mehr begrünte Dächer bei Wohngebäuden und ein Pilotprojekt, um Wartehallen an BVG-Haltestellen mit grünen Dächern auszustatten. 

Neue S-Bahn-Züge der Baureihen 483 und 484 werden mit Klimaanlagen ausgestattet. In Großsiedlungen ist die Ausbildung von Hitzehelfern geplant, die an Hitzetagen ehrenamtlich im Einsatz sind, um Mitmenschen zu unterstützen.

Hitzeschutzportal im Internet

Einen wichtigen Teil des Hitzeschutzplans bildet eine breite Information der Bevölkerung. Dazu will Berlin das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes stärker nutzen. Bereits seit diesem Sommer finden Berlinerinnen und Berliner auf einem neuen Internetportal (www.berlin.de/hitzeschutz/) zahlreiche Informationen und Verhaltenstipps rund um das Thema. Sie können sich etwa über hitzebedingte Gefahren und Hitzewarnungen informieren. Auf einer Karte finden sie Trinkwasserbrunnen, Bademöglichkeiten oder kühle Orte wie Kirchen oder Museen.

Ziel weniger Hitzetote 

„Wir wollen, dass man auch in 10 oder 15 Jahren in dieser Stadt noch gesund leben und gesund arbeiten kann“, sagte Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD). Dazu müssten unter anderem öffentliche Räume vernünftig ausgestaltet werden. Ziel sei auch, die Zahl derjenigen Menschen zu reduzieren, die durch Hitze sterben. 

Die Senatorin verwies auf Zahlen des Robert Koch-Instituts, wonach 2023 im Sommer 3.100 Menschen infolge hoher Temperaturen starben und 2024 im Sommer 2.800 Menschen. Laut Amt für Statistik betraf das in Berlin 406 Menschen im Jahr 2022, 110 Menschen im Jahr 2023 und 59 Menschen im Jahr 2024. Nach früheren Angaben der Berliner Gesundheitsverwaltung kletterte die Temperatur zwischen 2018 und 2024 im Durchschnitt an 21 Tagen pro Jahr auf über 30 Grad Celsius - dann handelt es sich um einen Hitzetag. (dpa)

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