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Studie: Familie ist wichtiger als Besitz

Von ihren Eltern geliebt werden – dies ist am wichtigsten für Kinder, die in Deutschland in Armut aufwachsen. Familie und Freunde finden sie wertvoller als Besitz. Zu diesen Schlüssen kommt die nicht repräsentative „Bepanthen-Kinderarmutsstudie“.

Deren erste Ergebnisse wurden jetzt in Berlin vorgestellt. 200 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren wurden dafür von Forschern der Universität Bielefeld während einer Ferienfreizeit des Berliner Kinderhilfswerks „Arche“ befragt.

Nach Angaben des Deutschen Kinderschutzbundes leben mehr als 2,6 Millionen Kinder in Deutschland in armen Verhältnissen. „Die Erfahrungen mit Armut sind vielfältig“, sagte Sabine Andresen von der Universität Bielefeld. Die Forscher versuchten daher herauszufinden, was nach Ansicht der Kinder ein „gutes Leben“ sei. Neben Liebe und Zuwendung ist für 90 Prozent der Kinder wichtig, dass sie zur Schule gehen können. 85 Prozent wünschen sich ein Leben ohne Gewalt. Großes Potenzial sieht Andresen darin, dass rund 89 Prozent der Kinder davon ausgehen, dass sie ein „richtig schönes“ Leben haben werden. Dieses Potenzial gehe allerdings verloren, wenn die Kinder nicht ausreichend gefördert würden, sagte die Erziehungswissenschaftlerin. Besonders Freizeitangebote außerhalb der Schule seien dafür wichtig.

Arche-Gründer Bernd Siggelkow forderte die Bundesregierung auf, mehr in Kinder zu investieren. Dieser Bereich sei in keinem Konjunkturpaket berücksichtigt. Initiiert und finanziert wurde die Studie von Bayer Vital. Ein detaillierter Bericht soll in drei Monaten folgen.

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