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Fast gut gedachte Gießkannen-Lösung: Grünen-Forderung nach Mietenstopp bei Berliner Wohnbaugesellschaften
Die Forderung der Grünen würde viele Menschen erreichen, die es brauchen – aber nicht nur. Andere sollten zahlen, denn auch die Wohnungsunternehmen ächzen.

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Als erstes Bundesland hatte Berlin angekündigt, seine Bürger in der aktuellen Krise über die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung hinaus zu unterstützen – und die Politiker der rot-grün-roten Koalition werden nicht müde, weitere Hilfen zu fordern. Nun melden sich die Grünen mit der Forderung, die Mieten der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften in Berlin ein Jahr lang nicht zu erhöhen.
Angesichts steigender Lebenshaltungskosten dürften sich die meisten der 350.000 Haushalte, die in den Gebäuden unter kommunaler Verwaltung leben, über einen solchen Schritt freuen. Einmal keine Erhöhung wirkt in diesen Zeiten auch schon fast wie eine Entlastung.
Der Mietenstopp wirkt nach dem Gießkannenprinzip – trifft aber viele zu Recht
Klar ist: Die Grünen setzen mit der Maßnahme auf die Gießkannenmethode. Zumindest jedoch im richtigen Beet. Denn unter den Mietern der Landeseigenen befinden sich überdurchschnittlich viele Personen mit Wohnberechtigungsscheinen, die über keine oder geringere Einkommen verfügen.
Profitieren würden oft dennoch auch jene, die sich eine moderate Erhöhung auch aktuell noch leisten könnten. Und die sollten sie auch zahlen. Denn umsonst gibt es die nicht zuletzt dem nahenden Wahlkampf geschuldete Forderung nicht.
Die Wohnungsbaugesellschaften ächzen schon heute unter ihren hohen Schulden, sollen zudem neu bauen und klimagerecht sanieren. Das will solidarisch finanziert sein.
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