
© dpa/Roland Weihrauch
Formfehler bei Heizkostenabrechnung: Hunderte Berliner Vonovia-Mieter müssen keine Nachzahlung leisten
Mieter in Spandau hätten teils Tausende Euro für ihre Heizkosten nachzahlen müssen. Doch wegen eines Fehlers kommen sie nun um die Zahlung herum.
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Hunderte Mieter der Deutsche Wohnen im Berlin-Spandauer Staaken kommen wegen eines Formfehlers um teils hohe Nachzahlung für ihre Heiz- und Nebenkosten herum. Das teilte der Alternative Mieterverein (AMV) am Donnerstag mit.
Demnach müssen insgesamt 502 Mietparteien am Barmbeker Weg, Brunsbütteler Damm und am Oldesloer Weg keine Nachzahlungen für ihre Heiz- und Nebenkosten für das Jahr 2022 zahlen. Hintergrund ist, dass die Mieter zwar fristgerecht Ende 2023 Post von ihrem Vermieter erhalten haben. Allerdings lag den Briefen nicht die eigentliche Heizkostenabrechnung bei.
„Es sind die Betriebskostenabrechnungen verschickt worden, aber ohne Heizkostenabrechnungen“, sagte Marcel Eupen, erster Vorsitzender des AMV dem Tagesspiegel. „Vonovia hat immer gesagt, wir machen eine Million Abrechnungen, so ein Fehler passiert uns nicht. Aber hier ist sie vergessen worden.“
Versanddienstleister von Vonovia trägt die Schuld
Rund ein halbes Jahr habe sich der Mietervertreter deshalb mit dem Mutterkonzern der Deutsche Wohnen, dem Immobilienriesen Vonovia, herumgestritten. Letztlich mit Erfolg.
Erst ein Bestätigungsschreiben des Versanddienstleisters, den Vonovia mit dem Versenden der Post beauftragt hatte, brachte die Klärung. Das Unternehmen gab an, nur neun Blatt Papier pro Brief verschickt zu haben. Korrekterweise hätten es elf sein müssen. Die Heizkostenabrechnung wurde jedoch nicht mitgeschickt.
Am Donnerstag räumte Vonovia den Fehler daher ein. „Ergab die Heizkostenabrechnung eine Nachzahlung, dann muss diese – auch wenn die Heizkostenabrechnung rechnerisch korrekt ist – aufgrund der unvollständigen Zusendung nicht beglichen werden“, heißt es in einer E-Mail von Vonovia, die dem Tagesspiegel vorliegt.
Aus Sicht von Mietervertreter Eupen ein wichtiger Sieg. „Das hier ist ein Novum. Wir reden hier über sehr hohe Nachzahlungsbeträge.“ Eine Mieterin aus dem Oldesloer Weg habe demnach mehr als 2000 Euro nachzahlen müssen und die Zahlung nach Druck durch den Wohnungskonzern auch geleistet. Nun erhält die glückliche Mieterin das Geld unverhofft zurück.
Nichts gemein hat die Sache hingegen mit dem Fall Hunderter anderer Vonovia-Mieter in der Stadt. Dort musste der Konzern eingestehen, in etlichen Abrechnungen Fehler bei der Höhe der zu leistenden Nachzahlungen gemacht zu haben.
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