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Thorsten Karge, 2017 als Bundestagsbewerber in Reinickendorf.

© promo

Die SPD wird ihm zu links: Früherer Berliner Abgeordneter verlässt Partei nach 30 Jahren

Der ehemalige Parlamentarier und Vize-Chef der SPD in Reinickendorf, Thorsten Karge, gibt sein Parteibuch ab. Die Partei wird ihm zu links.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Der ehemalige Berliner SPD-Abgeordnete und Bundestagskandidat in Reinickendorf, Thorsten Karge, hat nach mehr als 30 Jahren Mitgliedschaft seine Partei verlassen. „Solch eine Entscheidung fällt natürlich nicht leicht“, schrieb er auf Facebook an die Genossen.

Aber er habe erkennen müssen, sagte Karge, „dass die Themen und Inhalte, für die ich stehe, für teile der SPD nicht relevant sind“. Und oftmals stünde der Kampf um irgendwelche Listenplätze im Vordergrund.

Seit 2005, nach Gerhard Schröder als Bundeskanzler, gehe es mit der SPD leider wieder bergab, stellte Karge in seinem Abschiedsschreiben fest. In Berlin liege die einst so stolze Partei unter 20 Prozent, „davon ist vieles selbstverschuldet und durch falsche Prioritäten in der Arbeit verursacht“. Er könne dies nicht weiter unterstützen. „Ein Kurs, der immer weiter nach links führt, ist keine Option!“

Karge ist Unternehmensberater und hat eine eigene Firma. Von 2011 bis 2016 saß er im Abgeordnetenhaus, bemühte sich ein Jahr später vergeblich um ein Bundestagsmandat und war bis Februar dieses Jahres stellvertretender Vorsitzender des SPD-Kreisverbands Reinickendorf.

Nach innerparteilichen Konflikten im Kreisverband und heftiger Kritik Karges am SPD-Fraktionschef Raed Saleh gab der Sozialdemokrat diese Funktion auf. Jetzt verabschiedete er sich endgültig von der SPD.

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