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Einst verband die Waisenbrücke die Littenstraße und den Märkischen Platz in Berlin-Mitte.

© Kai-Uwe Heinrich

Für die Berliner Mobilitätswende: Bauen wir die Waisenbrücke wieder auf!

Sie wäre eine attraktive Verbindung zwischen Rathausforum und Köllnischem Park - und könnte ein Symbol der kulturgeprägten Urbanität werden. Ein Gastbeitrag.

Ephraim Gothe (SPD) ist seit 2017 Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Soziales und Gesundheit und stellvertretender Bezirksbürgermeister in Berlin-Mitte. Max Landero (SPD) ist in Mitte Kandidat für das Berliner Abgeordnetenhaus.

Etwas am Rande der großen städtebaulichen Projekte „Alexanderplatz“, „Rathausforum“, „Molkenmarkt“ und „Breite Straße“ gelegen, könnte die Waisenbrücke im Ringen um die Mobilitätswende in der Berliner Mitte eine wichtige Rolle spielen.

Noch ist völlig unklar, wie die Mobilitätswende hier eigentlich aussehen soll. Ein schon 2017 angekündigtes Konzept der damals frisch ernannten Umwelt-, Verkehrs-, und Klimaschutz-Senatorin Regine Günther (Grüne) für die Straßenzüge Unter den Linden – Karl-Liebknecht-Straße sowie Leipziger Straße –Spittelmarkt – Molkenmarkt – Grunerstraße steckt entweder in der Schublade oder existiert gar nicht.

Erst als offenbar wurde, dass die große, achtspurige Mühlendammbrücke über kurz oder lang zusammenbricht, startete der Senat einen Wettbewerb für einen „Ersatzneubau“. Nur hartnäckiger Widerstand des Bezirks erbrachte Weihnachten 2020 das Zugeständnis des Senats, dass die neue Brücke „verkehrswendetauglich“ für 2 Phasen entworfen werden soll. In der Phase 2 sollen ab 2030 dann Autos nur noch auf einer Spur je Richtung rollen.

Das zweite Zugeständnis, eine Verkehrswerkstatt, in der mit der Zivilgesellschaft partizipativ Lösungen für die ganze Berliner Mitte verhandelt und entworfen werden, wartet seit Weihnachten auf Einlösung.

Eine Postkarte zeigt die frühere Waisenbrücke - die Aufnahme stammt schätzungsweise aus dem Jahr 1935.
Eine Postkarte zeigt die frühere Waisenbrücke - die Aufnahme stammt schätzungsweise aus dem Jahr 1935.

© IMAGO / Arkivi

Die Waisenbrücke, für deren Wiederaufbau als Fußgänger- und Radbrücke schon seit 8 Jahren 10 Millionen Euro in dem Sanierungsgebiet „Nördliche Luisenstadt“ eingeplant ist, wäre eine attraktive Verbindung zwischen Rathausforum und dem Köllnischen Park.

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Bezirksstadtrat Ephraim Gothe (SPD).
Bezirksstadtrat Ephraim Gothe (SPD).

© IMAGO / Political-Moments

Die Initiative von Paul Spies, Chef des Märkischen Museums, den Köllnischen Park mit dem Umbau des Marinehauses, der Nutzung des denkmalgeschützten Bärenzwingers und anderen Institutionen zu einem Museums- und Kreativ-Campus zu machen, hat schon viele Unterstützer gefunden.Seine Idee, am „Brückentag“ zwischen Himmelfahrt und Wochenende einen Preis für Brückenentwürfe zu vergeben, die über ein PC-Spiel generiert werden, verdient Anerkennung.

SPD-Kandidat Max Landero.
SPD-Kandidat Max Landero.

© IMAGO / Political-Moments

Durch den Bau des Humboldtforums und die Pläne für den Bereich rund um den Molkenmarkt wird sich der Innenstadtbereich in seiner städtebaulichen und kulturellen Prägung stark verändern.

Die Rückgewinnung des Rathausforums als freiraumgeprägten Raum mit gerade fertiggestelltem U-Bahn-Anschluss birgt eine weitere große Chance dafür, dass die Mitte der Stadt wieder ein attraktiver Anziehungs- und Aufenthaltsort für die Berlinerinnen und Berliner wird. Die Waisenbrücke kann ein Symbol der Mobilitätswende wie auch einer kulturgeprägten Urbanität werden, bauen wir sie auf!

Ephraim Gothe, Max Landero

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