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Auch in vergangenen Jahren zogen schon Demonstranten  durchs Villenviertel in Grunewald.

© imago images / Stefan Zeitz

„Für die Vergesellschaftung aller beheizten Pools“: Satire-Demo gegen steigende Preise im Villenviertel Grunewald

Aktivisten des „Quartiersmanagements Grunewald“ wollen am 2. Oktober erneut im Berliner Villenviertel demonstrieren. Sie wollen auch die Verbindung zwischen sozialer Frage und Klimakrise aufzeigen.

Stand:

Das selbsterklärte „Quartiersmanagement Grunewald“ will am 2. Oktober mit einem Lampionumzug und Punkkonzerten erneut durch das Villenviertel rund um den Johannaplatz im Berliner Ortsteil Grunewald ziehen. Anlass sind die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise.

Mit der Satire-Demo wollen sich die „My Gruni“-Aktivist:innen unter anderem „für eine Vergesellschaftung aller beheizten Pools und Saunen“ einsetzen, wie es im Aufruf heißt. Man wolle „endlich Licht in die dunklen Ecken des Energieverbrauch-Hot-Spots Grunewald“ bringen, erklären die Aktivist:innen, die regelmäßig am 1. Mai mit Fahrraddemos in den Grunewald und anderen Aktionen für Aufmerksamkeit sorgen.

„Überall ist Krise, und wenn Gelder umverteilt werden, dann meistens in die falsche Richtung“, sagte eine Sprecherin der Initiative, die sich selbst Frauke Geldher nennt, dem Tagesspiegel. Mit der Demo wolle man „das System entlarven“: So werde in Deutschland alles über den Preis geregelt. „Während ärmere Leute sich im Winter nun die warme Dusche sparen werden, können Reiche weiter ihren Pool beheizen – dabei wäre doch da die Energieersparnis viel größer“, sagte Geldher.

Gerade zum Beginn der Heizperiode wollen man nun „wieder eine Brücke schlagen und den Menschen im Grunewald zeigen, wie sie Teil der Lösung werden können“, sagte Sprecherin Geldher.

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Geplant sind demnach ab 17 Uhr Punkkonzerte auf dem Hagenplatz, anschließend soll ab etwa 19 Uhr ein Demozug mit Lampions über den Johannaplatz zum S-Bahnhof Grunewald ziehen. „Wir wollen damit den Austausch über die soziale Frage direkt an den Gartenzaun tragen“, beschreibt Geldher das Konzept. Dafür hätten die Aktivist:innen in den vergangenen Tagen bereits verschiedene Lampions gebastelt, etwa zu Themen wie Mieterhöhungen, Mobilität und steigenden Lebensmittelpreisen.

Am Aufruf beteiligen sich auch andere Initiativen, etwa „Ich bin armutsbetroffen“, die Kiezinitiative Bizim Kiez und die Aktivist:innen des 9-Euro-Fonds, die sich für günstigen Nahverkehr einsetzen. Ziel sei es auch, die Verbindung zwischen sozialer Frage und Klimakrise aufzuzeigen. Angemeldet sind laut Angaben einem Sprecher der Polizei 300 Teilnehmende, von einer ähnlichen Teilnehmendenzahl geht auch Sprecherin Geldher aus.

An den Fahrradkorsos des „Quartiersmanagement Grunewalds“ am 1. Mai hatten in den vergangenen Jahren jeweils mehrere Tausend Menschen teilgenommen. Aktuell geht die Initiative gerichtlich gegen Videoaufzeichnungen am Rande der Mai-Demo 2019 vor. Das Berliner Verwaltungsgericht hatte entschieden, dass die Videoüberwachungen der Bundespolizei am Bahnhof Grunewald rechtmäßig waren.

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