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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit seiner Ehefrau Elke Büdenbender.

© dpa/Harald Tittel

Gala zum 75-jährigen Jubiläum: Steinmeier würdigt „Geist der Humanität“ der Komischen Oper Berlin

Sie war nach dem Krieg ein Ort für eine „tiefe menschliche Sehnsucht“, wie es der Bundespräsident formulierte. Am Freitag feierte die Komische Oper Jubiläum.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Humanität als besonderen Geist der Komischen Oper Berlin gewürdigt. Steinmeier erinnerte am Freitagabend während einer Gala an den Beginn des Hauses vor 75 Jahren, als die Menschen im kriegszerstörten Berlin in die Oper kamen. Das sei etwas anderes gewesen „als die bloße Suche nach Zerstreuung“, sagte Steinmeier.

Darin habe sich ausgedrückt „die tiefe menschliche Sehnsucht, die inmitten von Zerstörung und Verwirrung nach Orten und Stunden sucht, in denen Humanität lebendig ist“. Und weiter: „So etwas kann nur große Kunst.“ Steinmeier verwies auf die Zugänglichkeit für die Menschen, die die Komische Oper auszeichne, „aber nie billiges Anbiedern“.

Das Haus unter dem Intendantenduo Susanne Moser und Philip Bröking feierte mit einer Gala sein 75-jähriges Bestehen. Am 23. Dezember 1947 war das neu gegründete Haus am Ort des ehemaligen Metropol-Theaters mitten im zerstörten Zentrum der Stadt eröffnet worden.

Da ist Musike drin. Eine Inszenierung von „My Fair Lady“ an der Komischen Oper im Jahr 2015.

© imago/Martin Müller

Zum Jubiläum inszenierte Opern- und Filmregisseur Axel Ranisch ein Fest in Ton und Bild mit viel Musik und Ausschnitten aus erfolgreichen Bühnenproduktionen.

Das Opernhaus steht vor einer grundlegenden Sanierung mit Ausbau. Für eine noch ungewisse Zeit zieht die Komische Oper dafür zur kommenden Spielzeit um. Das Schillertheater im Westen der Stadt wird zur Spielstätte, zudem sind dezentrale Projekte geplant.

Nach einer ersten Prognose von 227 Millionen Euro wird inzwischen mit Kosten von gut 437 Millionen Euro kalkuliert. Als Grund für den Anstieg gilt unter anderem der stark gestiegene Baupreisindex.

Die Komische Oper bezieht ihren Namen auf das im Krieg zerstörte Haus ebenso wie auf die Volksnähe der französischen Opéra comique. Entsprechend grenzt sich das Programm mit meist leichten oder ungewöhnlich inszenierten Opern und einigen Operetten zu den anderen Häusern Staatsoper Unter den Linden und Deutsche Oper Berlin ab. (dpa)

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