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Eine S-Bahn fährt am Bahnhof Schlachtensee ein. (Symbolbild)

© imago images/Joko/via www.imago-images.de

Gefährlicher Trend in Berlin: Hertha-Fan Konsti stirbt beim Trainsurfing – Geschwister melden sich

Im April steigt Konsti auf eine S-Bahn und wird nie wieder lebendig zurückkehren. Er und sein Freund sterben beim Trainsurfen. Die Geschwister des Hertha-Fans haben nun mit dem Verein gesprochen.

Stand:

Im April sind der Hertha-Fan Konsti und sein Freund beim Trainsurfen in Berlin-Zehlendorf ums Leben gekommen. Die Geschwister des Verstorbenen haben sich nun in einem anonymen Interview an den Verein gewandt: Sie warnen vor dem Trend.

Im Internet würden zu viele Videos den tödlichen Trend glorifizieren, sagt sein Bruder. Und das, ohne die Gefahr hinter dem unter Jugendlichen verbreiteten Hobby zu benennen. Es sei schockierend gewesen, welche Welt sich den Geschwistern nach einer Recherche offenbart habe.

Nur Sekunden Abenteuer sind nichts wert, wenn du dann plötzlich von einem auf den anderen Moment alles verlierst.

Die Schwester des verstorbenen Hertha-Fans Konsti.

Es sei ihnen wichtig, eine Gegenperspektive zu schaffen, sagt Konstis Schwester. „Wenn du, wie Konsti und sein Freund, denkst, dass beim Trainsurfen schon nichts passieren wird, täuschst du dich. Die wenigen Minuten, vielleicht nur Sekunden Abenteuer sind nichts wert, wenn du dann plötzlich von einem auf den anderen Moment alles verlierst“, mahnt sie. Mit einem Imagevideo gemeinsam mit der S-Bahn Berlin und dem Hashtag #trainsurfingkills macht Hertha BSC zusätzlich auf das gefährliche Hobby aufmerksam.

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Außerdem fordert der Bruder eine Enttabuisierung des Themas. Das Problem müsse auch in Schulen und Familien thematisiert werden. Eine Handlung, die beide nicht mehr nachholen können – Konsti ist tot. Es ist auch nicht das erste Mal, dass der Bruder mit dem Tod eines Trainsurfers konfrontiert wurde. Bereits zu seiner Schulzeit sei ein älterer Mitschüler bei dem Trend ums Leben gekommen.

Vor allem der Gemeinschaftsaspekt, das Durchstehen von Höhen und Tiefen, habe Konsti bei Hertha viel bedeutet, sagt sein Bruder im Interview mit dem Verein. Trotzdem sei den beiden die Entscheidung für ein Interview und einer erneuten Auseinandersetzung mit dem Tod ihres Bruders nicht leicht gefallen.

Konsti prallte gegen eine Signalbrücke

Am 27. April sind Konsti und sein Freund zwischen den Bahnhöfen Schlachtensee und Wannsee verstorben. Die beiden sollen sich auf dem Dach der fahrenden S-Bahn der Linie S1 befunden haben, teilte die Polizei damals mit. Etwa 300 Meter hinter dem S-Bahnhof Schlachtensee sollen sie dann mit einer Signalbrücke zusammengeprallt und dabei tödlich verletzt worden sein.

Jeder Unfall sei einer zu viel, teilte eine Sprecherin der Bahn damals mit und drückte auch öffentlich ihr Mitleid aus. Deshalb setze die Bahn zusammen mit der Bundespolizei und anderen Partnern seit vielen Jahren auf Vorbeugung. Hauptzielgruppe seien Kinder und Jugendliche, sagte die Sprecherin. In Schulen, Kitas und Bahnhöfen seien zwei Dutzend Präventionsexperten im Einsatz. 

Auch in sozialen Netzwerken wie Instagram und Tiktok klärt der Konzern auf. In einem der kurzen Videos heißt es beispielsweise: „Das Klettern auf Zügen und das Surfen sowieso ist lebensgefährlich. Ihr habt doch nur dieses eine Leben, das ist es doch nicht wert.“ Und: „Falls ihr Freunde habt, die euch auf so eine Idee bringen: Das sind nicht eure Freunde.“

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