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Streikende Angestellte der Charité-Tochter CFM.

© dpa/Jens Kalaene

Update

Arbeitskampf an Berlins Charité: Verhärtete Fronten, abgesagte Gespräche – wie geht es im CFM-Streik weiter?

An Berlins Universitätsklinik streiken die für Reinigung, Wachschutz und Technik angestellten CFM-Beschäftigten. Verdi wollte am Donnerstag neue Gespräche. Doch die fallen aus.

Stand:

Die Verhandlungen zwischen Verdi und der Charité-Tochter CFM stecken fest – für Donnerstag geplante Gespräche sagte die CFM-Geschäftsführung ab. Sie warf der Gewerkschaft vor, nicht „ernsthaft“ an einer Lösung interessiert zu sein. Verdi wiederum sprach von einer „Verweigerung“ durch die CFM.

Wenn es um die vereinbarten Notdienste für die Patientensicherheit im aktuellen Streik gehe, teilte Verdi mit, betone die CFM die Bedeutung der Beschäftigten: Ein „annehmbares Angebot“ erfolge aber nicht. Die Gewerkschaft befindet sich seit April im Arbeitskampf an der Charité.

Das zuletzt von der CFM-Spitze angebotene Lohnplus von 18 Prozent innerhalb dreier Jahre nannte Verdi-Verhandlerin Gisela Neunhöffer „nicht zustimmungsfähig“: Die Beschäftigten bräuchten ein Stufenmodell, das im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVÖD) münde.

3500
Beschäftigte arbeiten für die Charité-Tochterfirma CFM.

An der Charité gilt ein Sparkurs, die landeseigene Universitätsklinik verbuchte 87 Millionen Euro Defizit in 2024. Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) und Regierungschef Kai Wegner (CDU) machen bezüglich der CFM keine Finanzierungszusagen.

In den Charité-Stammhäusern gilt der TVÖD, in dessen Gefüge CFM-Beschäftigte mitunter 500 Euro mehr Monatslohn bezögen. Die fast 3500 CFM-Leute kümmern sich um Transport, Wachschutz, Essen, Reinigung und Technik.

Nach Tagesspiegel-Informationen schaltete sich der Charité-Vorstand ein: Personalchefin Carla Eysel schrieb an den Verdi-Bundesvorstand, namentlich die für das Gesundheitswesen zuständige Sylvia Bühler. Darin heißt es: Bedauerlich sei, dass offenbar nicht das Ziel verfolgt werde, durch Verhandlungen zu einer Einigung zu gelangen, sondern auf Streik gesetzt werde, um Öffentlichkeit herzustellen.

Indirekt spricht Eysel von einem Missbrauch des Streikrechts. Man biete der Gewerkschaft „in sehr kleiner Runde“ an, über einen „Korridor“ zu einer möglichen Einigung zu sprechen.

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