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Die Azubis der Firma Krone Gebäudemanagement und Technologie GmbH. Das Familienunternehmen hat 150 Beschäftigte.

© Krone

Hier gibt es noch offene Stellen: Als Elektroniker an der Energiewende mitwirken

Einer der fünf meist angebotenen Ausbildungsberufe ist der Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik. Die Berliner Firma Krone lockt die Azubis mit Diensthandys und einem Imagefilm – das zeigt Wirkung.

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Sicherungen einbauen, Stromzähler tauschen, Leitungen verlegen – das sind die Aufgaben der Arbeit eines Elektrikers, die man sich als Laie so vorstellen kann. Die Berufsbezeichnung dazu heißt Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, einer der fünf meist angebotenen Ausbildungsberufe in Berlin: „Alles mit Elektrik im Haus, ab dem Zeitpunkt, wo der Stromversorger die Zuständigkeit abgibt.“, so drückt Boris Schaufler die Aufgaben aus.

Er ist Ausbildungsleiter bei Krone Gebäudemanagement und Technologie, ein Familienunternehmen mit rund 150 Mitarbeitenden, das für Wohnungsgesellschaften wie Privatkunden Dienstleistungen zur Gebäudetechnik, von Sanitär bis Elektronik, macht.

Alles mit Elektrik im Haus, ab dem Zeitpunkt, wo der Stromversorger die Zuständigkeit abgibt.

Boris Schaufler, Ausbildungsleiter bei Krone Gebäudemanagement und Technologie

Schaufler hat keine Probleme, die Ausbildungsstellen bei Krone zu besetzen. Eine von zwei Stellen für die Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik hat der Ausbildungsleiter noch bis September frei, und er ist zuversichtlich, jemanden zu finden. „Wir können nicht meckern“, sagt er. „Das liegt vermutlich ein Stück weit auch an unserem Internetauftritt.“

Online kommt Krone modern daher: Ein Imagefilm feiert das Handwerk, schicke Fotos der Mitarbeiter geben der Firma ein Gesicht. Für Azubis werden Benefits wie ein Diensthandy angepriesen, bewerben kann man sich direkt über die Internetseite. Das wirkt: Von 140 Bewerbungen für die zwei angebotenen Ausbildungen zum Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) und zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik kamen 50 allein über die Website im Zeitraum März bis Juni.

Sicherungen einbauen, Stromzähler tauschen, Leitungen verlegen: Das gehört zum Job eines Elektrikers.

© imago/Westend61/imago stock&people

Da sei von Schulabgängern bis Spätentschlossenen alles dabei. Wenn man zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden will, achtet Schaufler auf eine Reihe von Faktoren bei den Zeugnissen. In den naturwissenschaftlichen Fächern (Mathe, Physik, Biologie, Chemie) sollten die Noten nicht schlechter als 3 sein, erklärt er: „Bei Leuten mit schlechteren Noten hatten wir eine höhere Durchfallquote.“

Er schaut auf unentschuldigte Fehltage und Zuspätkommen, und dass natürlich keine Rechtschreibfehler in der Bewerbung sind. Kommt es zu einem Vorstellungsgespräch, taste er ab, ob die Person sich zumindest damit beschäftigt habe, was man in dem Beruf macht: „Wenn sich jemand nicht informiert hat, zeugt das nicht von wirklichem Interesse.“, sagt er.

Klappt es mit dem Ausbildungsplatz, verdient man im ersten Jahr 800 Euro und jedes weitere Jahr 100 Euro mehr, 26 Urlaubstage gibt es im Jahr. Mit dem Diensthandy geht auch ein Mailaccount einher: „Mit Outlook-Kalender.

Da sehen die Azubis, wann und wie sie verplant sind. Dass man so weit planen kann, lieben sie.“ Nach dreieinhalb Jahren ist man fertig. Die Übernahme sei das Ziel, die meisten bestünden auch die viermonatige Probezeit nach Beginn des Arbeitsvertrags nach der Ausbildung.

Die Aufgabe beginnt, sich mit Blick auf nachhaltige Energieformen schon jetzt zu verändern: „Wir bilden gerade viele Mitarbeiter zu Fotovoltaik und Wärmepumpen weiter.“ Auch, wenn man noch nicht wissen könne, in welchem Ausmaß das komme – es komme. „Wir setzen jetzt auf dieses Pferd“, sagt Schaufler.

Verändert habe sich auch, wie man mit Auszubildenden umgehen muss, beobachtet Schaufler: „Wenn ein Azubi einen Fehler macht, muss man ihn heute sofort darauf hinweisen. Macht man es erst am nächsten Tag, weiß er oft gar nicht mehr, was gemeint war.“ Er vermutet, es liegt daran, dass die Generation Z durch Smartphones gewohnt ist, immer sofort eine Antwort zu bekommen: „Das erfordert einfach einen anderen Umgang als früher mit den jungen Leuten.“

Vielleicht trägt diese Erkenntnis und Offenheit für Veränderung dazu bei, dass Krone seine Ausbildungsplätze füllen kann. Übrigens auch mit Frauen, obwohl die Branche nach wie vor männerdominiert ist: Beide aktuellen Elektriker-Azubis sind Frauen.

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