
© dpa/Jörg Carstensen
Hunderttausende Euro Schaden angerichtet: Waschraum einer Schule in Berlin-Tempelhof geflutet
In der Tempelherren-Grundschule haben Unbekannte einen Waschraum geflutet. Nach ersten Schätzungen richtete das Wasser Schäden im sechsstelligen Bereich an. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
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In der Tempelherren-Grundschule in Berlin-Tempelhof haben Unbekannte mutwillig einen Waschraum unter Wasser gesetzt. Das teilte das Bezirksamt am Freitag mit. Die Schäden wurden demnach am Donnerstagmorgen entdeckt. Jetzt wird überlegt, wie bis zu den Sommerferien ein eingeschränkter Betrieb möglich ist.
Die Täter hatten im ersten Stock des Schulgebäudes an der Boelckestraße ein Waschbecken vorsätzlich verstopft und die Wasserhähne aufgedreht. Das unkontrolliert austretende Wasser verursachte erhebliche Schäden. Deren Höhe liegt nach ersten Schätzungen mindestens im sechsstelligen Bereich. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Als Sicherheitsmaßnahme mussten die elektrischen Anlagen in den betroffenen Bereichen außer Betrieb genommen werden. Bis zum Ende der Woche fand in dem Gebäude kein Schulbetrieb mehr statt.
Vertreter der regionalen Schulaufsicht, des Schul- und Sportamts sowie des bezirklichen Facility Managements verschafften sich vor Ort ein Bild von dem Ausmaß der Schäden und berieten die Schule. Schule, Schulaufsicht und Bezirksamt arbeiten nun an Lösungen, um bis zu den Sommerferien einen eingeschränkten Betrieb zu ermöglichen.
Bezirksschulstadtrat Tobias Dollase (parteilos, für CDU) hofft, dass die Schäden weitgehend bis zum Beginn des neuen Schuljahres behoben werden können.
Immer wieder Vandalismus mit Wassermassen
Das Verstopfen von Waschbecken und anschließende Fluten von Gebäuden kommt immer wieder vor: Im Februar hatte ein Schüler ein Waschbecken in einer Jungentoilette des Französischen Gymnasiums in Tiergarten blockiert und den Wasserhahn so manipuliert, dass ein Treppenhaus überflutet wurde und Wasser auch in Schaltschränke lief. Schüler mussten zwei Tage lang von zu Hause aus lernen.
Im Juni 2023 musste die Technische Universität (TU) Berlin ihr Mathematik-Gebäude komplett schließen. Grund war ein Wasserschaden: Unbekannte hatten auch hier Abflüsse in Waschbecken verstopft und dann die Wasserhähne aufgedreht. Sieben Hörsäle, Dutzende Seminarräume, der größte Rechner-Pool der TU, eine Bibliothek und Büroflächen für viele Mitarbeiter:innen mussten umziehen. Laut TU mussten allein für 300 Lehrveranstaltungen neue Räume gefunden werden.
Im Februar 2021 konstatierte die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) in der Warschauer Straße in Friedrichshain einen enormen Schaden. Unbekannte waren in das Bürogebäude eingedrungen. Sie zerstörten im ersten Stock Abflüsse von Waschbecken in den Toiletten und drehten Wasserhähne auf. Das Wasser floss in die darunter liegende Bibliothek. Die Folge: Deckenteile brachen herunter, der Teppichboden war durchnässt, elektrische Leitungen kaputt. Vor allem aber wurden einige tausend Bücher beschädigt und rund 1000 unwiderruflich zerstört.
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