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Bunte New Faces Award Film 2025

© Bunte New Faces Award Film 2025

Illustrierte zeichnet in Berlin junge Talente aus: „Ich weigere mich, ein Produkt dieses abgefuckten Systems zu sein“

Das Magazin „Bunte“ verlieh mal wieder seine „New Faces Awards“ in Berlin. Was zuvor schon in den Kategorien „Style“ und „Music“ passierte, galt dieses Mal dem „Film“ – nur etwas glamouröser.

Stand:

Traditionell zum Vorabend des deutschen Filmpreises brachte sich auch die Illustrierte „Bunte“ wieder einmal ins Gespräch und zeichnete junge Talente der Filmindustrie mit ihren „New Faces Awards“ aus. Tatsächlich passiert das recht häufig, wenigstens aber dreimal im Jahr.

Während die Verantwortlichen in jüngster Zeit an den Kategorien „Style“ und „Music“ wohl etwas sparen mussten und die jeweiligen Preisverleihungen in einer engen, dunklen, garagenähnlichen Galerie an der Potsdamer Straße ausrichteten, gaben sie sich für „Film“ mehr Mühe.

Äußerst glamourös wurde den deutschen Nachwuchsdarstellern am vergangenen Donnerstag ihr Preis im Delphi-Filmpalast an der Kantstraße überreicht – und weil das Wetter mitspielte, konnte auch die schicke Terrasse des Kinos für die Vor- und Nach-der-Show-Party vereinnahmt werden.

Immerhin, das Magazin wird nicht müde, damit zu werben, dass Leinwand-Hochkaräter wie Daniel Brühl, Alexandra Maria Lara, Hannah Herzsprung, Jessica Schwarz oder Matthias Schweighöfer ihre steilen Karrieren mit dem Erhalt besagten Preises eingeleitet haben. Die Kausalität ist fragwürdig, weil nicht nur die „Bunte“ Nachwuchs-Trophäen verleiht, aber geschenkt.

Mit „Campari“ nach Cannes

Dass es sich hier um „einen der prestigeträchtigsten Nachwuchspreise im deutschen Filmbusiness“ handelt, „den das Peoplemagazin Bunte seit mehr als einem Vierteljahrhundert vergibt“ und der „Gradmesser für den Erfolg von etlichen Film- und Schauspielgrößen war“, wie der Verlag in einer Pressemitteilung erklärte, kommt dann aber doch etwas hochtrabend daher.

Die Freude der Gewinner des Abends war jedenfalls groß. Denn neben der Trophäe in Form eines roten Panthers bekamen sie vom Hauptsponsor „Campari“ eine Reise nach Cannes geschenkt. Zu den Glücklichen zählte zunächst Dana Herfurth, sie setzte sich gegen die zwei Mitnominierten für ihre Leistung im Kinofilm „Small Town Girl“ durch und wurde zur „Besten Nachwuchsschauspielerin“ gekürt.

Das waren die Nominierten, von denen Enzo Brumm (ganz links), Tua El-Fawwal (5. v. links), Dana Herfurth (8. v. links) und Bernhard Wenger (ganz rechts) als Sieger hervorgingen.

© Bunte New Faces Award Film 2025

Und weil Gewinnen so schön ist, ist es bei der „Bunten“ üblich, dass immer alle Nominierten auf der Bühne stehen müssen, wenn die Entscheidung der Jury fällt. Da kann das Publikum dann nochmal ganz genau sehen, wie sehr sich die einen freuen, während die anderen leer ausgehen.

Disruptive Dankesrede

Den „New Faces Award“ für den „Besten Debütfilm“ erhielt in gleichem Prozedere dann Bernhard Wenger für seinen ersten Langfilm „Pfau – Bin ich echt?“ und in der Kategorie „Bester Nachwuchsschauspieler“ gewann Enzo Brumm, weil er mit seiner Leistung in der Prime-Video-Serie „Viktor bringt’s“ überzeugen konnte.

Über die Auszeichnung in der vierten Kategorie, die „Disruptive Mind“ (disruptiver Geist) heißt und von einer E-Zigaretten-Firma finanziert wird, konnte sich die Berlinerin Tua El-Fawwal dann ganz besonders glücklich schätzen, weil hier keine Jury, sondern die Fans via Online-Voting wählen durften. In ihrer Dankesrede machte sie ihrem neuen Titel dann auch alle Ehre und gab sich rebellisch: „Ich bin da, ich hab’ Bock, und ich weigere mich, ein weiteres Produkt dieses abgefuckten Systems zu sein“.

Von welchem System, ließ sie offen – es ist aber davon auszugehen, dass sie weder die Boulevardmedien noch die Tabakindustrie meinte. Darauf spielte sie jedenfalls auch modisch an, indem sie sich eine überdimensionale Brosche aus Palästinensertüchern ans Dekolleté getackert hatte.

Geistig ziemlich disruptiv ist Tua El-Fawwal (r.). Über die Gewinnerin in der gleichnamigen Kategorie freut sich auch Moderatorin Thelma Buabeng.

© dpa/Annette Riedl

Die Moderatorin des Abends, Schauspielerin Thelma Buabeng, freute sich so oder so, fand alles ganz „super“, lachte dankbar über jeden Scherz und war auch sonst sehr gut gelaunt. Zum Auftakt der Award-Zeremonie ließ sie die rund 250 Gäste erstmal tanzen.

Dazu zählten unter anderem die Jury-Mitglieder Christoph Schneider (Prime Video), Nina Haun (UFA), Oliver Fock (CineStar), Maximilian Mundt und Katharina Stark, außerdem Luisa-Céline Gaffron, Julius Gause, Malik Harris, Nadine Heidenreich, Friedrich Liechtenstein, Annabelle Mandeng, Tijan Marei, Oliver Mommsen, Oliver Polak, Natalia Rudziewicz oder Felix von Jascheroff.

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