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Und vorbei. Seit vielen, vielen Jahren wird an der neuen ICE-Piste gebaut, ein Teil in Bayern ist schon fertig.

© dpa

Schnellfahrstrecke: Im ICE in vier Stunden von Berlin nach München

Mit dem Interzonenzug war's früher eine triste Tagesreise, heute dauert's sechs Stunden. In Zukunft will die Bahn mit neuen Zügen fix gen Süden rasen. Aber halten die ICEs auch zwischendurch auch mal?

Wenn’s klappt, geht’s schnell. Falls die Neubaustrecke der Bahn zwischen Erfurt und Ebensfeld in Bayern durch den Thüringer Wald wie geplant im Dezember 2017 in Betrieb geht, könnten Züge in 3 Stunden und 45 Minuten von Berlin bis München rasen; heute sind sie mehr als sechs Stunden unterwegs. Die Superzeit schaffen aber nur Züge, die unterwegs höchstens noch in Nürnberg kurz halten.

Ob diese „Sprinter“ morgens und abends angeboten werden, steht allerdings noch nicht fest. Aber auch die Regelzüge werden viel schneller: Sie erreichen, wie die Bahn jetzt mitgeteilt hat, ihr Ziel in 4 Stunden und 18 Minuten – mit Halten unter anderem in Halle, Erfurt und Nürnberg sowie in Ingolstadt. Die Fahrt über Leipzig dauert rund zehn Minuten länger.

Die Bahn wird damit zwischen Berlin und München schneller sein als das Auto und das Flugzeug, wenn man beim Flug jeweils auch die Fahrten zum und vom Flughafen ins Stadtzentrum dazurechnet. Die Bahn will so ihren Marktanteil auf dieser Strecke verdoppeln und zum bevorzugten Verkehrsmittel werden. Die Planer rechnen mit täglich etwa 6000 Fahrgästen in den Zügen. Heute dominiert noch das Flugzeug; die Hälfte aller Reisenden legt den Weg zwischen Berlin und München in der Luft zurück.

Schon 2015 gibt es erste Änderungen

Auch im Verkehr zwischen Berlin und Hamburg will die Bahn kräftig zulegen. Im neuen Fernverkehrskonzept für 2017/18 sollen die Züge zeitweise, wie berichtet, etwa alle 30 Minuten fahren. Erreicht wird dies durch zusätzliche Fahrten der Eurocity-Linie EC 28 Prag–Hamburg. Die ICE-Züge fahren in der Regel weiter im Stundentakt. Sie legen die knapp 300 Kilometer in gut 90 Minuten zurück; der Eurocity braucht rund zwei Stunden. Die Bahn rechnet von 2018 an mit etwa 14 000 Fahrgästen am Tag; heute sind es rund 10 000.

Ob es auch eine Spätverbindung von Hamburg nach Berlin, die viele Kunden wünschen, geben wird, ist noch nicht entschieden. Heute verlässt der letzte ICE Hamburg um 21.21 Uhr, während man in Berlin noch um 22.55 Uhr in einen Zug nach Hamburg steigen kann.

Bereits im Dezember 2015 soll das Fernverkehrsangebot von und nach Berlin zum ersten Mal umgekrempelt werden – falls wie vorgesehen der Neubauabschnitt zwischen Leipzig/Halle und Erfurt in Betrieb gehen kann. Die Bahn will dann Züge von und nach Frankfurt (Main) auch über Erfurt führen, die etwa 45 Minuten früher ankommen als heute. Normalerweise dauert die Fahrt bisher gut vier Stunden.

Beim Rekord-Tempo nach München ist die Bahn aber nicht nur auf das pünktliche Ende der Bauarbeiten angewiesen. Sie will auch neue Züge einsetzen, die erst noch gebaut werden müssen. Und bei der Inbetriebnahme neuer Fahrzeuge hat es zuletzt gewaltige Verspätungen gegeben.

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