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Das Badeverbot am Güterfelder Haussee wird nicht  eingehalten und auch nicht kontrolliert.

© Jörn Hasselmann

Update

Keine Rettungsschwimmer für Güterfelder See gefunden: In der Hitze wird das Badeverbot ignoriert

Seit zwei Monaten ist das Schwimmen im Güterfelder See verboten - je heißer es wird, desto mehr Menschen ignorieren das Verbot.

Vor acht Wochen verbot die Gemeinde Stahnsdorf das Schwimmen im Güterfelder Haussee, einem der beliebtesten Badestellen im südlichen Berliner Umland. Anfangs wurde das aus rein formalen Gründen erlassene Verbot noch respektiert - in den vergangenen heißen Tagen nicht mehr.

Am Wochenende planschten bereits um 9 Uhr morgens Kinder am Strand, zogen Schwimmer ihre Bahnen, sprangen Jugendliche vom Steg ins Wasser. Wie berichtet, hatten Badegäste bereits direkt nach dem Verbot gegen die "weltfremde Entscheidung" protestiert. Angesichts der derzeitigen Hitze am letzten Ferienwochenende wurden Schilder und Absperrbänder einfach ignoriert. Wie es unter ortsansässigen Besuchern hieß, sei das Verbot bislang nie kontrolliert worden, weder von Polizei noch vom Ordnungsamt.

Das Baden im Güterfelder Haussee wird dabei vermutlich das ganze Jahr verboten bleiben, berichteten die Potsdamer Neuesten Nachrichten vor wenigen Tagen. Wie berichtet sind Kommunen nach einem Urteil des Landes Hessen an Badestellen, an denen sie Infrastruktur wie Toiletten oder Badeste bereitstellen, verpflichtet, für die Sicherheit der Badegäste zu sorgen.

"Baden Verboten" Mitte Juni hat die Gemeinde die Verbotsschilder aufgestellt am Güterfelder Haussee und Flatterband gespannt.

© Jörn Hasselmann

Im Jahr 2016 waren drei Kinder in einem Löschteich im hessischen Neukirchen ertrunken. Der Bürgermeister wurde in diesem Jahr nun wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 12 000 Euro verurteilt. Das Amtsgericht warf dem Bürgermeister vor, die Verkehrssicherungspflicht am Teich verletzt zu haben.  Das Urteil drang bis nach Brandenburg vor,  landesweit wurde das Baden an mehreren Stellen verboten. Die bekannteste Stelle ist wohl  der Güterfelder Haussee.

Die zuständige Gemeinde versuchte vergeblich, Rettungsschwimmer zu finden, doch DRK und DLRG haben nicht genug Freiwillige. Es gibt langfristig nur zwei Alternativen, so die Gemeinde: Entweder es wird der Steg und die anderen Anlagen abgebaut oder es wird ein Rettungsschwimmer gefunden.  Eine Entscheidung hat die Gemeinde noch nicht getroffen.

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