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Vertreter der Gewerkschaft Verbi demonstrieren vor dem Karstadt-Kaufhaus am Leopoldplatz für den Erhalt der Arbeitsplätze.

© Alexander Kloß

Update

Umbau des Kaufhauses am Leopoldplatz in Berlin: Verdi fordert Erhaltung aller Karstadt-Arbeitsplätze

Die Zukunft des Warenhauses ist unsicher. Gewerkschafter misstrauen der Signa-Gruppe und befürchten Entlassungen.

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Die Signa-Gruppe will das Galeria-Karstadt-Kaufhaus am Leopoldplatz umbauen. Im Rahmen eines sogenannten Werkstattverfahrens diskutierten am Donnerstag Vertreter des Konzerns mit Anwohnenden, Gewerkschaftern, Bezirksvertretern und betroffenen Fachkräften über die Pläne. Die Gewerkschaft Verdi demonstrierte vor Veranstaltungsbeginn mit Plakaten und Transparenten und forderte Signa auf, alle Arbeitsplätze zu erhalten.

In den anderen neun Berliner Warenhausfilialen bestehe Personalbedarf, sagte Conny Weißbach, Fachbereichsleiterin Handel bei Verdi. Daher könne die Belegschaft gehalten werden: „Es kann nicht angehen, dass die mehr als 100 Beschäftigten bei Karstadt eine betriebsbedingte Kündigung erhalten, wenn nach dem Umbau neu eröffnet werden soll!“ Derzeit sei völlig unklar, was bis zur geplanten Wiedereröffnung 2027 mit den Beschäftigen passieren soll.

Misstrauen gegenüber der Signa-Gruppe

Die Gewerkschafterin befürchtet eine Schließung oder starke Verringerung der Verkaufsfläche. Betroffen seien auch Angestellte umliegender Unternehmen, denn das Warenhaus sei ein „unverzichtbarer Bestandteil des Kiezes am Leopoldplatz“ sowie ein „wichtiger Anker für die umliegenden kleinteiligeren Einzelhandelsstrukturen und die Gastronomie“.

Unsere Hauptforderung ist, dass nach der Umbauphase hier wieder ein Galeria reinkommt und die Beschäftigen nicht gekündigt werden.

Anja Sever, Karstadt-Mitarbeiterin

Unmittelbar betroffen von den Umbauplänen ist Karstadt-Mitarbeiterin Anja Sever. Auch sie beteiligte sich als Gewerkschaftsmitglied an der Aktion: „Unsere Hauptforderung ist, dass nach der Umbauphase hier wieder ein Galeria reinkommt und die Beschäftigen nicht gekündigt werden.“ Von Seiten der Signa sehe sie keine Bereitschaft, auf die Sorgen und Wünsche der Arbeitenden einzugehen.

Das Kaufhaus an der südöstlichen Ecke des Leopoldplatzes wurde 1978 eröffnet. Jetzt soll es umgebaut werden.
Das Kaufhaus an der südöstlichen Ecke des Leopoldplatzes wurde 1978 eröffnet. Jetzt soll es umgebaut werden.

© IMAGO/F. Anthea Schaap

Signa-Projektleiter Achim Nelke beurteilte die Lage anders: „Ich glaube jeder nimmt es ernst, die Frage ist nur: Was kann man machen?“ Den Umbau sehe er als großes Investment und als Chance, um dem Standort eine Zukunft zu geben.

Mehr als 100 Interessierte und Betroffene fanden sich zur Veranstaltung im Stadtcafé ein, um ihren Interessen Gehör zu verschaffen und Vorschläge einzubringen.

Zu den Teilnehmenden zählte auch der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Ephraim Gothe (SPD). Er forderte vorab die Verlängerung des Kaufhausbetriebs, bis das neue Baurecht in Kraft trete. „Wir hoffen, dass das Gebäude nicht Ende 2023 schließt, sondern noch anderthalb Jahre länger betrieben werden kann.“

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