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Schauspieler Keanu Reeves kommt zu der 92. Verleihung der Academy Awards in das Dolby Theatre. 

© dpa

Keanu Reeves in Babelsberg: Feierte die „Matrix"-Crew eine Party – oder drehte sie eine Filmszene?

In Brandenburg herrscht Partyverbot, doch in Babelsberg scharen sich mehr als 200 Leute um Keanu Reeves. Alles sei unter Kontrolle gewesen, beteuert das Studio.

Alles nur eine Inszenierung - oder doch Realität? Trotz der strengen Corona-Vorschriften in Berlin und Brandenburg sollen Schauspieler, Komparsen und Filmemacher in der Nacht zu Donnerstag in Potsdam eine Party mit rund 200 Gästen veranstaltet haben. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Laut Darstellung des Studios Babelsberg war die Feier jedoch Teil eines Drehs, es wurde eine Partyszene gefilmt. 

Der Bericht des Blattes beruft sich auf eine Zeugin, die anwesend war. Das Team des gerade in Babelsberg abgedrehten Films "Matrix 4" um Superstar Keanu Reeves habe sich auf dem Filmgelände getroffen und dort gefeiert.

Die Frau schildert, die Party habe um 18 Uhr begonnen und alle Gäste hätten sich einem Corona-Schnelltest unterzogen. Auch habe eine Maskenpflicht geherrscht, an die sich aber zu späterer Stunde kaum jemand mehr gehalten hätte. "Jeder konnte machen, was er wollte", zitiert die "Bild" die Zeugin.

Das Programm sei als "Teamevent" angepriesen worden und habe eine Showeinlage mit Tänzerin, Musik von einem DJ, Cocktails von einer Bar und sogar ein Studio für Erinnerungstattoos bereitgehalten. Auf der "Bild"-Website zeigen Fotos, wie die Filmcrew am Set eine Clubkulisse erschuf, während echte Diskotheken in Brandenburg geschlossen sind.

Der Vorstand von Studio Babelsberg, Christoph Fisser, weist diese Darstellung hingegen zurück: „Es ist eine Partyszene, die gedreht wurde“, sagte Fisser. Bei dem Dreh mit vier Kameras seien von den Mitarbeitern Masken getragen worden, beim Anstoßen seien sie abgelegt worden. Keanu Reeves war bei der Veranstaltung zumindest teilweise dabei. 

110 Komparsen, 200 Crew-Mitglieder, alle getestet

Bei dem Dreh waren nach Angaben des Studio-Vorstands etwa 110 Komparsen und rund 200 Crew-Mitglieder dabei. „Das ganze Team wird durchgetestet“, sagte Fisser. Jeder Komparse habe mehrere Tage zuvor zwei PCR-Tests auf Corona und vor dem Party-Dreh zudem einen Schnelltest gemacht. „Sonst hätten wir es ehrlich gesagt nie verantwortet“, sagte Fisser. Die Schauspieler würden täglich getestet.

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Die "Bild" zitiert einen Partygast hingegen mit den Worten: „Es gab keine Regieanweisungen, es gab keine Klappe. Niemand hat gedreht.“ Im Anschluss an die Filmszene, das gesteht allerdings auch Babelsberg-Chef Fisser ein, sei auf das Ende der Dreharbeiten angestoßen worden. In den Studios wurde acht Monate lang der neue Teil der „Matrix“-Kultreihe mit Keanu Reeves gedreht.

Potsdamer Gesundheitsamt will Vorgänge prüfen

Nach den widersprüchlichen Angaben will das Potsdamer Gesundheitsamt nun eine Anhörung durchführen. Das sagte eine Rathaussprecherin den Potsdamer Neusten Nachrichten. "Im Ergebnis der dort getroffenen Aussagen wird geprüft, ob und welche Konsequenzen sich daraus ergeben", sagte Sprecherin Christine Homann. Für den betreffenden Mittwochabend sei keine Veranstaltung angemeldet worden. 

Bisher habe es keine Anzeige wegen eines Verstoßes der Corona-Regeln durch Studio Babelsberg gegeben. Die Studios seien mit Abluftanlagen mit Filtern ausgestattet, die Crew werde regelmäßig getestet. „Unseren Informationen nach gab es wöchentlich 700 - 800 Tests.“ (Tsp, dpa)

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