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Kein BVG-Streik bis zum 12. März: Berliner Verkehrsbetriebe und Verdi einigen sich auf weitere Verhandlung
Im Tarifstreit haben sich die BVG und Verdi auf eine zusätzliche Verhandlungsrunde geeinigt. Zuvor hatte die Gewerkschaft ein Ultimatum gestellt. Fahrgäste können vorerst aufatmen.
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Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und Verdi haben sich auf einen weiteren Verhandlungstermin in der laufenden Tarifrunde geeinigt. Vorausgegangen war eine Aufforderung der Gewerkschaft am Montag, einen zusätzlichen Termin zu vereinbaren. Verdi hatte der BVG damit ein Ultimatum gestellt und eine 24-Stunden-Frist zum Antworten gesetzt – oder es würde gestreikt.
Diese Verhandlungsrunde werde nun am 12. März stattfinden, teilte Verdi am Dienstagnachmittag mit. Bis zu diesem Tag schließt die Gewerkschaft weitere Warnstreiks bei der BVG aus.
Die Verkehrsbetriebe hatten nach Bekanntwerden des Ultimatums noch am Montag zugesichert, einen zusätzlichen Termin zu vereinbaren. Am Dienstag teilte das Unternehmen mit, man „begrüße den Vorschlag von Verdi, noch vor dem nächsten geplanten Termin am 21. März weiterzuverhandeln“.
Die BVG betonte noch einmal, dass nur mit Verhandlungen „gute Lösungen für die Mitarbeitenden, die Fahrgäste und das Unternehmen“ gefunden würden. „Dass beide Seiten sich aufeinander zubewegen, bewertet die BVG positiv“, hieß es in einer Mitteilung. Für die Fahrgäste sei es ein gutes Signal, dass die Verhandlungen ohne weitere Streiks fortgesetzt werden.
Seit Beginn des Tarifkonflikts im Januar hatte es drei Warnstreiks gegeben, zunächst eintägige, zuletzt über 48 Stunden. Die BVG war den Beschäftigten bei der Laufzeit und den Zulagen mehrfach entgegengekommen, vor allem mit einer kürzeren Laufzeit – dies hatte Verdi gelobt. Doch die Höhe der Lohnsteigerung wird auch beim nunmehr dritten Angebot als zu niedrig abgelehnt.
„Wir sind bereit, uns zu einigen. Wir erwarten jetzt vom BVG-Vorstand ein Angebot, das dem Nachholbedarf der Kolleginnen und Kollegen gerecht wird. Der Vorstand hat jetzt noch einmal die Chance, weitere Streiks zu verhindern“, sagte Verhandlungsführer Jeremy Arndt.
Gewerkschaft droht mit unbefristeten BVG-Streiks
Noch gilt allerdings das Ultimatum, das Verdi vor vier Wochen gestellt hat: Wenn bis 21. März kein akzeptables Angebot vorliegt, werde es unbefristete Streiks geben. Seitdem haben sich beide Seiten jedoch deutlich angenähert.
Aktuell liegt der Verdienst der Fahrer der BVG im Bundesvergleich auf dem letzten Platz. Laut BVG würden sie mit dem jüngsten Angebot ins Mittelfeld springen. Verdi entgegnet, dass in vielen Bundesländern ebenfalls Tarifverhandlungen laufen und Berlin anschließend wieder ganz hinten liegen wird.
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