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Im Durchschnitt sind die BVG-Busse nur mit 18 Stundenkilometern unterwegs.

© IMAGO/Stefan Zeitz

Kein Durchkommen in Berlin: Diese Buslinien bleiben am häufigsten im Stau stecken

Kein weiterkommen im dichten Stadtverkehr - das macht der BVG zu schaffen. Einige Strecken sind besonders betroffen. Ein Problem sind fehlende Busspuren.

Immer wieder stecken die Busse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in der Stadt im Stau und kommen darum zu spät. Jetzt hat das Unternehmen mitgeteilt, welche Linien davon besonders betroffen sind – es sind vor allem Strecken im Stadtzentrum. Am stärksten beeinträchtigt ist demnach die Linie 245 zwischen Bahnhof Zoo und Hauptbahnhof, auch der 200er, der quer durchs Zentrum zwischen Bahnhof Zoo und der Michelangelostraße fährt, steckt oft im Verkehr fest.

Gleiches gilt laut BVG für die Linie 100, 300, den 247er zwischen dem Leopoldplatz in Wedding und dem Nordbahnhof in Mitte, sowie den Linien 140, 248, 377, 147 und den Metrobus M29 zwischen Hermannplatz und Grunewald. Das teilte das Unternehmen auf eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Linke) mit.

Fehlendes Tempo bei den Buslinien der BVG ist seit Jahren ein enormes Problem. Trotz Ankündigungen der Senatsverkehrsverwaltung, den öffentlichen Nahverkehr beschleunigen zu wollen verharrt die Durchschnittsgeschwindigkeit seit Jahren auf niedrigem Niveau – und verringern sich sogar noch.

Während die Buslinien 2017 noch mit durchschnittlich mit 18,1 Stundenkilometern unterwegs waren, erreichten sie im vergangenen Jahr im Mittel nur noch 17,9 Stundenkilometer. Dass es 2020 mit 18,0 Stundenkilometern ein wenig schneller ging als 2021, führt die BVG nur auf die Pandemie zurück, da sich Faktoren wie "Fahrgastnutzung und Oberflächenverkehre kurzzeitig veränderten“, erklärt die BVG. Sprich: Auf leeren Straßen und ohne Fahrgäste, kommen auch die Busse pünktlich.

25 geplante Busspuren gibt es noch nicht

Ein Problem bleibt, dass die Fahrzeuge auf vielen Strecken nicht über eigene Busspuren verfügen. Seit Jahren arbeiten Senat, BVG und Bezirke an einer Ausweitung der Sonderfahrstreifen. Häufig jedoch geht es nur langsam voran. In diesem Jahr wurden laut Senatsverkehrsverwaltung bislang sechs neue Busspuren eingerichtet. Zwei davon auf der Eberstraße in Mitte, am Reichpietschufer und der Von-der-Heydt-Straße in Mitte, auf der Straße Alt-Blankenburg in Pankow und der Birkbuschstraße in Steglitz-Zehlendorf.

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Etliche weitere fehlen jedoch. Insgesamt 25 Busspuren im gesamten Stadtgebiet sind zwar angeordnet aber noch nicht auf der Straße. Zahlenmäßig die meisten davon mit acht Stück in Steglitz-Zehlendorf, etwa auf dem Ostpreußen- und dem Hindenburgdamm. „Die Ausführung verzögert sich teilweise durch laufende Bauarbeiten, deren Beendigung abgewartet werden muss“, erklärt die Senatsverkehrsverwaltung. Darüber hinaus habe die Ausführung bislang ausschließlich den Bezirken oblegen.

Die Mittel dafür hätten aus der allgemeinen baulichen Unterhaltung, die auch für andere wichtige Aufgaben benötigt würde, gestammt, was zum Verzug geführt habe. Nun will sich der Senat selbst um einige Strecken kümmern. „Um die Ausführung zu beschleunigen und zu unterstützen, wird der Senat in Abstimmung mit den Bezirksämtern eine Reihe von Bussonderfahrstreifen ausführen lassen.“ Voraussetzung dafür seien jedoch ausreichend zur Verfügung stehende Haushaltsmittel, heißt es.

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