Blickkontakt – ein Wort wie aus archivierten „Bravo“-Ausgaben. Ja, Sie haben richtig gelesen. Nicht Klickkontakt, Blickkontakt. Methode der Kontaktaufnahme während der menschlichen Balzphase. Hart am Aussterben in Tinder-Times, kommt aber vereinzelt noch vor.
Erst vor Kurzem forderte die 16-jährige Denise am romantischen S-Bahnhof Bornholmer Straße den unbekannten „Jungen vom Gleis gegenüber“ via Aushang zum Date auf, nachdem sie sich „ewig angeschaut“ hatten – öffentlich gemacht durch einen Tagesspiegel-Enthüllungsjournalisten. Und ganz Berlin litt an Liebeskummer, als die Nachrichtenagenturen am vorletzten Sonntag meldeten: Denise wartete vergeblich.
Aber werfen Sie nicht gleich die Stifte ins Gleisbett, denn Prenzlauer Berg kann auch anders: Er, 31 Jahre, äußerst hübsch, Typ gehobene Berliner Atze, sieht sie im Drogeriemarkt „DM“ an der Kasse. Blickkontakt. Dann verschwindet sie. Der Großstadtritter schlägt einen Aushang an die „DM“-Fassade. Mit Zeichnung und eindeutigen Zuschreibungen („Du hast Soja Drinks gekauft“).
Zettel in Berlin Kein Happy End an der Bornholmer Straße

Wenige Tage später dann wirklich eine Nachricht von ihr. Seitdem sehen sie sich regelmäßig. Und als flösse das Herz ob dieser Kiezschmonzette nicht schon über: Die „Bild“ zeigte am Mittwoch Denise und ihren Gleis-Schwarm Lukas endlich vereint, keusch umschlungen vorm Bornholmer Bratwurst-Stand. Ach, Tinder!
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