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Das beliebte Puppenspieltheater in Schöneberg wird wohl schließen müssen.

© Doris Spiekermann-Klaas

Kinder- und Jugendtheater in Berlin-Schöneberg: "Hans Wurst Nachfahren" vor dem Aus

Erneut droht dem Kindertheater in der Gleditschstraße 5 das Aus: Es soll einem Tonstudio weichen. Weiterhin kämpfen Anwohner um seinen Erhalt.

Der Vorhang geht runter. Am 3. Juni gibt es voraussichtlich die letzte Vorstellung des Puppentheaters „Hans Wurst Nachfahren“ am Winterfeldtplatz. Auf seiner Homepage kündigt das Ensemble um die Theatergründer Siegfried Heinzmann und Barbara Kilian an, dass derzeit der letzte Spielplan veröffentlicht wird.

37 Jahre lang habe man gerne Theater für Kinder gemacht. „Gern hätten wir dieses für Kinder- und Puppentheater lang erkämpfte, ideale und erfolgreiche Haus an Nachfolger weitergegeben. Doch das lag beziehungsweise liegt nicht in unserer Macht. Weiterhin setzt sich die Initiative ,Keine Schließung des Theaters am Winterfeldtplatz‘ für den Erhalt des Gebäudes als Spielstätte ein und engagiert sich massiv dafür, den Eigentümer zur Rückgabe zu bewegen“, schreibt das Theater. Und an das Publikum gewandt: „Wir werden Euch sehr vermissen.“

Immobilienbesitzer will ein Tonstudio

Laut Kulturstadträtin Jutta Kaddatz (CDU) liegt das Problem vor allem darin, dass der Immobilienbesitzer in den Räumen auf jeden Fall ein Tonstudio unterbringen möchte. Der Bezirk habe keinen Ausweichstandort anbieten können. Die Senatskulturverwaltung, die das Puppentheater auch finanziell gefördert hat, hat laut Kaddatz mindestens einen Ersatzstandort genannt, der dem Immobilienbesitzer nicht geeignet erschien. „Nach alldem habe ich zu meinem Bedauern wenig Hoffnungen, dass das Theater am Winterfeldplatz erhalten bleiben kann“, sagte Kaddatz.

Siegfried Heinzmann und Barbara Kilian von Hans Wurst Nachfahren Theater am Winterfeldtplatz Berlin.
Siegfried Heinzmann und Barbara Kilian von Hans Wurst Nachfahren Theater am Winterfeldtplatz Berlin.

© Foto : Kai-Uwe Heinrich

Dem Theater drohte schon vor vier Jahren das Aus. Doch damals sammelte eine Bürgerinitiative im Kiez mehr als 12.000 Unterschriften für das beliebte Ensemble. Auch der damalige Kulturstaatssekretär Tim Renner engagierte sich, sodass der Eigentümer damals kurz vor Torschluss einlenkte. Ob damit auch diesmal zu rechnen ist, bleibt fraglich.

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