Berlin: "Lange Nacht des Shoppings": Zweiter Spätverkauf startet im März
Nach dem Vorbild der "Langen Nacht der Museen" wollen Geschäftsleute in der westlichen Innenstadt jetzt ihre "Lange Nacht des Shoppings" etablieren. Der zweite Spätverkauf bis Mitternacht wurde gestern für Sonnabend, den 24.
Nach dem Vorbild der "Langen Nacht der Museen" wollen Geschäftsleute in der westlichen Innenstadt jetzt ihre "Lange Nacht des Shoppings" etablieren. Der zweite Spätverkauf bis Mitternacht wurde gestern für Sonnabend, den 24. März, angekündigt. Das Begleitprogramm mit einem Straßenfest und Kulturveranstaltungen läuft vom 23. bis 25. März. Die Rahmenveranstaltung ermöglicht die Öffnung der Geschäfte außerhalb der gesetzlichen Ladenschlusszeiten.
Die Idee für die Shopping-Nacht stammt von Ladenbesitzern im Europa-Center am Breitscheidplatz. Mit der zweiten Aktion dieser Art wollen die Geschäftsleute mehr Kundschaft in der City-West anziehen. Die erste Verkaufsnacht im Oktober vergangenen Jahres lockte nach ihren Angaben rund 150 000 Besucher an. Diesmal rechnet man mit mindestens 250 000 Gästen. "Solange das verstaubte Ladenschlussgesetz die Händler in ihrer Gestaltungsfreiheit einengt, werden wir die bestehenden Ausnahmemöglichkeiten voll ausschöpfen", sagte Tommy Erbe von der Mietergemeinschaft des Europa-Centers. Wie schon im Oktober nehmen die Händler die Umstellung der Uhren zum Anlass für ihre Aktion, also in diesem Fall den Wechsel von der Winter- zur Sommerzeit. Eine weitere "Lange Nacht des Shoppings" ist für den Herbst geplant. Auch in den Folgejahren soll es je zwei solche Veranstaltungen geben.
Außer den Händlern im Europa-Center verkaufen erneut das benachbarte Sportkaufhaus Niketown und kleinere Geschäfte in der Umgebung bis zur Geisterstunde. Hinzu kommen dieses Mal das Neue Kranzler-Eck am Kurfürstendamm, das Design-Center Stilwerk an der Kantstraße und die Läden im "Bikini-Haus" an der Budapester Straße.
Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche lädt am 24. März bis Mitternacht alle ein, die "müde Beine oder eine müde Seele" haben, wie es Pfarrerin Sylvia von Kekulé ausdrückt. Das Aquarium und das Raubtier- und Nachttierhaus des Zoos öffnen an allen drei Festtagen länger. Dort ist eine eine "Australische Nacht" mit Didgeridoo-Musik geplant. Kultur soll die Kauflust steigern. Aus dem Theater des Westens kommt Gerald Marko, der Hauptdarsteller des Musicals "Falco und Amadeus" ins Europa-Center; über eventuelle Aktionen im Theater an der Kantstraße ist noch nicht entschieden.
Das genaue Programm der "Langen Nacht des Shoppings" wird erst im März vorgestellt. An der Budenmeile, die vom Kudamm bis in die angrenzende Tauentzienstraße in Schöneberg reichen soll, sind die Veranstalter "eigentlich nicht interessiert". Doch sei der Spätverkauf rechtlich eben nur im Rahmen eines Straßenfestes möglich, sagt Tommy Erbe. Die Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt, das seit Jahresbeginn die Ausnahmegenehmigungen erteilt, funktioniert aus seiner Sicht viel besser als vorher mit den Senatsbehörden.