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Von Tag zu Tag: Leises Kichern

Bernd Matthies schreibt mal wieder entnervt über den Steglitzer Kreisel.

Der Steglitzer Kreisel hat sogar eine Facebook-Seite. Neun Leser haben „Gefällt mir“ angeklickt, damit dürfte die Gefolgschaft des maroden Monsters vollzählig versammelt sein. Und sie wird vermutlich weiter abnehmen, wenn demnächst nur noch das Treppenhaus leicht bekleidet in den Himmel ragt, als handele es sich um den Rohbau des Regierungspalasts einer Bananenrepublik nach dem Militärputsch.

Auch gestandene Berlin-Kenner können sich nicht mehr an alle Luftschlösser erinnern, die hier schon mit Getöse errichtet und später flüsterleise beerdigt wurden. Das letzte nun in der Diskussion befindliche Konzept läuft irgendwie darauf hinaus, die gesamte Umgebung der Torstraße in Mitte hochzuklappen und den Kreisel zu einen Klein-Berlin mit allem zu machen, was woanders in der Stadt läuft. Woanders – aber in Steglitz?

Es wäre wohl allen Beteiligten am liebsten, das blöde Gebäude würde sich über Nacht in Luft auflösen. Aber es ist systemrelevant und darf genauso wenig sterben wie eine ruinierte Großbank. An ruhigen Tagen hört man drunten leis’ das Kichern der Architektin Sigrid Kressmann- Zschach ...

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