
© Tagesspiegel/Mario Heller
Lesen und lesen lassen: Die Medien wandeln sich – und die Zeitungsverkäufer?
Der Tagesspiegel wird 80 Jahre alt. Genauso lange wird er auf Berliner Straßen verkauft. Doch das Geschäft hat sich gewandelt. Wie sehr auch die Stadt von diesem Wandel betroffen ist? Ein Besuch im Kiosk.
Stand:
Frau Kron kann nicht stillsitzen. Auch wenn ihr wenig Raum zur Verfügung steht in dem engen Zeitungskiosk, in dem sie einen Gutteil ihrer Tage verbringt, ist sie ständig mit irgendwas beschäftigt.
Sie muss auch immer das letzte Wort haben.
„Warum musst du immer das letzte Wort haben?“, habe ihre Mutter früher gestöhnt. Als das Mädchen einmal zu erwidern wagte, es könne ja nicht wissen, dass seine Mutter nichts mehr sagen wolle, da fing sich Johanna Kron eine. Die Ohrfeige hallt bis heute nach.
Frech zu sein, ist keine Tugend. Aber in Berlin kommt man damit ziemlich gut durch. Auch als gebürtige Pforzheimerin, die Frau Kron ist und die mit 76 Jahren die natürliche Unruhe eines Gewerbes in sich trägt, das von Neuigkeiten lebt. Es können auch schlechte sein. Die verkaufen sich sogar besser, sagt man.

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Und Frau Kron muss es wissen. Denn sie verkauft Zeitungen. Außerdem Zeitschriften, Illustrierte, Zigaretten und Tabak.

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Dinge, die sich schnell in Rauch auflösen, könnte man meinen. Aber in dieser Geschichte soll es um Langlebigkeit gehen.
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