
© Paul Zinken/dpa
Silvesternacht in Berlin: So ist das neue Jahr gestartet
1500 Feuerwehreinsätze, 24 Übergriffe auf Rettungskräfte, mindestens 15 Schwerverletzte durch Böller. Die Ereignisse der Nacht zum Nachlesen.
Stand:
Mit großem Feuerwerk und viel Knallerei hat die Hauptstadt den Jahreswechsel gefeiert. Hunderttausende Gäste kamen nach Angaben der Veranstalter zu Deutschlands größter Silvesterparty vor dem Brandenburger Tor.
Neben der großen Sause im Herzen der Stadt standen in diesem Jahr auch die neu eingerichteten Böller-Verbotszonen am Alexanderplatz und in Schöneberg rund um die Pallasstraße im Fokus der Polizei. Polizeisprecher Thilo Cablitz zog auch nach Mitternacht eine positive Bilanz für die beiden Bereiche. „Unsere Maßnahmen haben da gegriffen.“ Eine Bilanz der Silvesternacht lesen Sie im Newsblog..
- Die Berliner Feuerwehr rückte zu mehr als 1500 Einsätzen aus und verzeichnete deutlich mehr Brände als in der Silvesternacht 2018/2019
- Die Feuerwehr war mit 1460 Männern und Frauen im Einsatz, die Polizei schickte 2000 zusätzliche Beamte auf die Straße
- Der Berliner Unfallkrankenhaus behandelte 15 Menschen mit schweren Verletzungen
- In Charlottenburg und Schöneberg kam es zu Vorfällen mit Schreckschusswaffen, es gab 24 Übergriffe auf Einsatzkräfte der Feuerwehr
Bumm-Town
Hunderttausende Feiergäste vor dem Brandenburger Tor, etliche in Touristen in den Clubs in Friedrichshain und Kreuzberg - Berlin ist Party Hauptstadt, und Silvester ist eben die größte Party des Jahres. Touristiker bestätigen nun also: Wir sind Silvester-Hauptstadt.
Berlin ist zum Jahresende wieder ein beliebtes Ziel für Besucher aus vielen Teilen Deutschlands und dem Ausland gewesen. Die Hotels waren sehr gut gebucht, wie der Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft Visit Berlin, Burkhard Kieker, am Mittwoch sagte. „Berlin hat seinem Ruf als Silvesterhauptstadt alle Ehre gemacht.“ Genaue Daten liegen noch nicht vor, rund eine Million Übernachtungsgäste über Silvester sind Kieker zufolge für die Hauptstadt aber eine realistische Größenordnung, wenn auch diejenigen mitgezählt werden, die bei Verwandten und Freunden unterkommen.
Für die gesamte Zeit über Weihnachten und Silvester sei von zwei Millionen auszugehen. „Das Jahresende ist in Berlin absolute Hochsaison“, sagte Kieker. Während es die Party am Brandenburger Tor zum 25. Mal gegeben habe, sei auch an vielen anderen Stellen von der Kulturbrauerei bis zum Wintergarten groß ins neue Jahr gefeiert worden. „Das zieht viele Leute aus ganz Deutschland und Europa nach Berlin.“
Die Böllerverbote, die in diesem Jahr erstmals am Alexanderplatz und rund um die Pallasstraße in Schöneberg galten, hätten der Stadt gut getan, sagte Kieker. „Es ist sehr zu begrüßen, dass die Polizei das konsequent umgesetzt hat.“ Hinzu komme, dass das Wetter diesmal mitgespielt habe, was die Silvesterparty am Brandenburger Tor zusätzlich attraktiv gemacht habe. „Das drückt sich auch in der Stimmung aus“, sagte Kieker. „Silvester in Berlin gibt es ein Gefühl von Ausgelassensein wie sonst nur beim Karneval.“ (dpa)
Neues Jahr, neuer Müll

Hand durch Explosion abgetrennt
Das Berliner Unfallkrankenhaus hat in der Silvesternacht 15 Menschen mit schweren Verletzungen durch Böller oder Raketen behandelt. Dazu zählten in mehreren Fällen schwerste Verbrennungen, wie eine Kliniksprecherin sagte. Am frühen Neujahrsmorgen hatte die Klinik noch von zehn Verletzten berichtet.Alle Operationssäle des Unfallkrankenhauses waren den Angaben zufolge belegt. Insgesamt 13 der 15 Schwerverletzten wurden noch in der Nacht operiert. (dpa)
Einkaufsmöglichkeiten an Neujahr in Berlin
Die Edeka-Märkte in den Bahnhöfen Südkreuz, Lichtenberg und Friedrichstraße haben an Neujahr von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
Auch der Rewe-Supermarkt am Berliner Hauptbahnhof ist am Neujahrstag von 8 bis 22 Uhr geöffnet. Ebenso der Ullrich Verbrauchermarkt am Bahnhof Zoo (11 bis 22 Uhr).
Ausnahmezustand bei der Feuerwehr, Schussabgabe bei der Polizei
Hunderttausende Menschen feierten bei der größten Silvesterparty Deutschlands in Berlin den Beginn des neuen Jahrzehnts friedlich. Zu den Höhepunkten der Show gehörten die Auftritte der Bands The Rasmus, Gipsy Kings und Mando Diao.
Verletzter Feuerwehrmann in Weißensee

Polizist gibt Schuss in Moabit ab
543 Feuerwehr-Einsätze
Für die Berliner Feuerwehr ist es eine sehr arbeitsintensive Nacht. Sie absolvierte nach eigenen Angaben bis 2 Uhr bereits 543 Einsätze. Darunter waren sind 284 Brände. Derzeit beschäftigen die Feuerwehr vor allem mehrere Großbrände.
Feuerwehr und Polizei voll ausgelastet
Feuerwerkskörper trifft Frau ins Gesicht
Eine Frau ist in Berlin-Moabit mit einem Feuerwerkskörper ins Gesicht geschossen und verletzt worden. Wie die Polizei in der Silvesternacht auf Twitter mitteilte, hört die Frau derzeit nichts mehr und hat leichte Verbrennungen. In Mariendorf wurden laut Polizei außerdem Rettungsdienstmitarbeiter mit Böllern beworfen. (dpa)
Berliner Feuerwehr von mehreren Bränden stark gefordert

Wellenbrecher offen

Chirurgen behandeln Feuerwerks-Verletzungen
Das Unfallkrankenhaus in Mahrzahn-Hellersdorf berichtete um kurz nach Mitternacht von fünf Personen, die wegen Feuerwerks-Verletzungen von Chirurgen behandelt werden mussten. Darunter waren auch zwei Kinder unter zehn Jahren mit Verbrennungen, wie das Krankenhaus auf Twitter mitteilte. (dpa)
Angriffe auf Feuerwehrleute
Bei einem Einsatz in der Graefestraße in Kreuzberg wurden zudem Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr mit Pyrotechnik und einem Stein beworfen. Das teilte die Feuerwehr auf Twitter mit. Auch an der Skalitzer Straße Ecke Wrangelstraße wurde nach Angaben des Pressesprechers Thomas Kirstein die Besatzung eines Löschfahrzeugs mit Feuerwerkskörpern angegriffen. In Charlottenburg brannte die Dachkonstruktion eines Mehrfamilienhauses, verletzt wurde niemand. Aktuell steht ebenfalls in Charlottenburg ein Balkon in Flammen.
(mit dpa)
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