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Am Freitagmorgen wurden Anwohner in Charlottenburg-Wilmersdorf, Neukölln und Lichtenberg unsanft geweckt. 

© AFP/John Macdougall

Update

Mann bei Razzia festgenommen: Berliner Polizei jagt Shampoo-Bande aus dem Clan-Milieu

Die Polizei ist zu Durchsuchungen in drei Bezirken ausgerückt. Ihr Ziel: Angehörige einer Bande, die Waren per Einkaufswagen aus Supermärkten gestohlen und weiterverkauft haben soll.

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In mehreren Bezirken in Berlin hat es am Freitagmorgen eine Razzia wegen schweren Bandendiebstahls gegeben. Wie die Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, wurden sieben Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Durchsucht wurden Wohnungen, Gewerberäume und Fahrzeuge in Charlottenburg, Lichtenberg und Neukölln. Zuvor hatte die Polizei von sechs Durchsuchungen gesprochen.

Demnach gab es vier Beschuldigte im Alter von 26, 32, 37 und 39 Jahren. Der 32-Jährige wurde festgenommen – aufgrund eines bereits „in dieser Sache bestehenden Haftbefehls“, wie es hieß. Noch am Abend war den Angaben zufolge eine Vorstellung bei einem Ermittlungsrichter geplant. Die Polizei und das SEK waren mit insgesamt 170 Kräften im Einsatz. Zuerst hatte die „B.Z.“ berichtet.

Laut Polizei und Staatsanwaltschaft sollen die Beschuldigten zwischen dem 5. Juli und dem 25. August aus mindestens zehn Lebensmittel- und Bekleidungsgeschäften sowie Drogerien Ware gestohlen haben. Diese sollen sie gewerbsmäßig weiterverkauft haben. Der Gesamtwert der Ware liegt im fünfstelligen Bereich. Neben Kleidung und einer Tasche soll es sich dabei laut „B.Z.“ um Pflegeartikel, Schokolade, Kaffee und Nüsse gehandelt haben.

Die Tatverdächtigen sollen dabei blitzschnell Einkaufswagen aus Supermärkten und anderen Geschäften geschoben haben. Das Diebesgut wurde in einer extra angemieteten Tiefgarage gelagert.

Bei der Durchsuchung einer Wohnung an der Kranoldstraße in Neukölln waren auch Waffen- und Drogenspürhunde im Einsatz. In einer Wohnung an der Knobelsdorffstraße in Charlottenburg fanden die Einsatzkräfte diverses Diebesgut. Ziel der Razzia soll auch eine Autovermietung mit Späti an der Treptower Straße gewesen sein.

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Bei dem festgenommenen 32-Jährigen soll es sich um den Mann handeln, der im Mai 2023 vor dem Frannz-Club in Prenzlauer Berg einen Türsteher niedergeschossen haben soll. Der Mann ist Clan-Angehöriger und ein Verwandter von Nidal R., der am Tempelhofer Feld erschossen wurde.

„Heute sieht man, dass es im Bereich der Organisierten Kriminalität eben nicht immer nur um Drogenhandel, Prostitution, Goldmünzen oder kostbare Kulturschätze geht“, sagte Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei. Es könne auch sich „auch mal um ganz banale Sachen wie Anti-Schuppen-Shampoo und gesalzene Erdnüsse“ handeln. Clans würden „über Netzwerke an Abnehmern verfügen, die diese Gegenstände in Bargeld umwandeln“. Steuerprüfung und Finanzamt sollten ihnen deshalb etwas genauer auf die Finger schauen. (Tsp, dpa)

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