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Schulbuch und Laptop: Lehr- und Lernmittel lassen sich heute nicht mehr strikt trennen.

© Mike Wolff

Bildung in Berlin: Mehr Geld für Oberschulen, weniger für Grundschulen

Ab 2016 sollen Grundschulen in Berlin sparsamer wirtschaften, damit das Land den Oberschulen mehr Geld für Lehr- und Lernmittel zuweisen kann. Für Bücher, Beamer und Experimentierkästen gibt es künftig nur noch einen Topf.

Berlins öffentliche Schulen bekommen ab 2016 größere Spielräume bei der Anschaffung von Büchern, Software und Unterrichtsmaterialien wie Experimentierkästen oder Bühnentechnik: Künftig wird das Budget für „Lehr- und Lernmittel“ zusammengelegt. Dies soll die Bewirtschaftung der jeweils fünfstelligen Beträge vereinfachen. Zudem sollen die weiterführenden Schulen mehr Geld als die Grundschulen erhalten. Etliche Bezirke handhaben das indes bereits so.

„Es hat sich herausgestellt, dass der bisher angesetzte Betrag für die Sekundarschulen und Gymnasien zu klein war“, begründete die Behörde ihren Beschluss, das Budget zu verändern. Deshalb sollen die Grundschulen künftig etwas weniger erhalten und den Oberschulen etwas abgeben. Das sei dann „kostenneutral“, sagte Sprecherin Beate Stoffers.

Künftig sollen für Grundschüler pro Jahr 73 Euro vom Land bereitgestellt werden (bisher: 77,30 Euro). Für Grundschüler aus Hartz-IV-Familien werden es 98 Euros (bisher: 101 Euro) sein, da sie ihre Schulbücher generell nicht selbst bezahlen müssen. Bei den Sekundarschülern und Gymnasiasten werden es 134 Euro sein (bisher: 114 Euro) und für Oberschüler aus Hartz-IV-Familien gibt es 159 Euro (bisher: 139 Euro).

Unklar ist, wieso die Reform "kostenneutral" sein soll

Wie diese Umstellung „kostenneutral“ sein kann angesichts der größeren Sprünge bei den Oberschulen, war am Mittwoch nicht zu erfahren. Unklar ist ebenso, wie die Bezirke künftig mit diesen veränderten Beträgen wirtschaften. Wie berichtet, überweisen die Schulämter bislang nur die Lernmittel in voller Höhe an die Schulen. Von den Lehrmitteln behalten sie unterschiedlich hohe Beträge für Wartung oder größere Anschaffungen wie Server ein. In jedem Bezirk gibt es ein anderes Verfahren.

Ob es künftig zu einer größeren Vereinheitlichung kommen wird, weil die Budgets nicht mehr streng voneinander getrennt verbucht werden müssen, sondern in einen gemeinsamen Topf wandern, ist noch nicht absehbar. In jedem Fall erhalten die Schulen eine größere Flexibilität: „Die Schulen entscheiden eigenverantwortlich, in welchem Umfang sie jeweils Lehr- und Lernmittel oder IT anschaffen“, lobte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) die Neuerung.

Die strenge Trennung zwischen Lehr- und Lernmitteln war zuletzt immer schwieriger geworden, weil IT-Geräte sowohl von den Schülern (Lernmittel) als auch von den Lehrern (Lehrmittel) genutzt werden.

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