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Die von einer Zwangsräumung betroffene Kneipe „Meuterei“ in der Reichenberger Straße 58 in Berlin-Kreuzberg, aufgenommen am 19. März 2021.

© Kitty Kleist Heinrich Tsp

Ehemalige linke Szenekneipe: Polizei verhindert Besetzung von „Meuterei“ in Berlin-Kreuzberg

Am Donnerstag wollten offenbar 30 Personen die leerstehende Kneipe „Meuterei“ besetzen. Bei einer darauffolgenden Kundgebung gab es viele Festnahmen.

Stand:

Die Berliner Polizei hat am Donnerstag offenbar die Besetzung der leerstehenden linken Szenekneipe Meuterei in Kreuzberg verhindert. Das berichtete der RBB.

Demnach sagte ein Sprecher der Polizei, dass am Nachmittag rund 30 Personen in die Räumlichkeiten an der Ecke Reichenberger Straße, Lausitzer Straße eingedrungen seien. Die Polizei habe sie wieder hinausgebracht und einer Identitätsprüfung unterzogen. Vor dem Gebäude hätten sich rund 100 Menschen versammelt, darunter Sympathisanten und Schaulustige. Die Polizei war mit rund 100 Einsatzkräften vor Ort.

50 vorläufige Festnahmen

An einer darauffolgenden Protestkundgebung vor Ort nahmen laut Polizei bis zu 200 Menschen teil. Darunter waren nach den Angaben auch Teilnehmer, die propalästinensische Parolen riefen. Polizisten schritten mehrfach ein.

50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden vorläufig festgenommen. Es werde wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs und des Hausfriedensbruchs ermittelt, hieß es. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit rund 230 Beamtinnen und Beamten vor Ort.

Nachdem die Kreuzberger Szene-Kneipe Meuterei zwölf Jahre lang existiert und zuletzt nach Aussagen des verantwortlichen Kollektivs verlässlich für Umsatz gesorgt hatte, wurde sie am 25. März 2021 geräumt. Das Lokal hatte seit 2019 keinen gültigen Mietvertrag mehr gehabt, weswegen der Eigentümer vor dem Berliner Landesgericht einen Räumungstitel erwirkt hatte. Für die linke Szene ist der Fall der Meuterei ein weiteres Symbol von Verdrängung und Gentrifizierung. (Tsp, dpa)

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