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Die Tipsy Bear Bar in Prenzlauer Berg während einer Solidartitätsdemonstration.

© IMAGO/Seeliger

Mit Baseballschläger gedroht: Tipsy Bear Bar in Berlin abermals queerfeindlich angegriffen

Eine Gruppe junger Leute reißt die Regenbogenflagge vor der Tipsy Bear Bar ab und beleidigt den Besitzer. Es ist die zweite queerfeindliche Aktion gegen die Berliner Bar binnen kurzer Zeit.

Stand:

Eine Gruppe hat in der Nacht zum Sonnabend die Tipsy Bear Bar im Bezirk Prenzlauer Berg queerfeindlich angegriffen. Das bestätigte ein Sprecher der Berliner Polizei dem Tagesspiegel. Dabei riss eine Person die Regenbogenflagge vor der Bar ab, eine andere beleidigte den Besitzer.

Sieben bis acht Personen sollen gegen 1.45 Uhr vor der Bar in der Eberswalder Straße erschienen sein. Ein 17-Jähriger habe die Regenbogenflagge vor der Bar abgerissen und in einen Mülleimer geworfen, hieß es weiter.

Besitzer der Bar queerfeindlich beleidigt

Ein junger Mann soll sich mit einem Baseballschläger in der Hand in Richtung des Lokals gewandt haben, dann jedoch vor der Polizei geflohen sein.

Polizisten konnten einen 19-Jährigen in der Nähe stellen. Während sie ihn vernahmen, beleidigte er den Besitzer mit den Worten „Du Schwuchtel“, wie der Polizeisprecher sagte.

Die Polizei nahm die Personalien der beiden mutmaßlichen Täter auf und entließ sie, der 19-Jährige erhielt einen Platzverweis.

Regenbogenflagge wurde im Mai angezündet

Erst Anfang Mai hatte eine Vierergruppe die Regenbogenflagge vor der Tipsy Bear Bar abgerissen und angezündet. Auch bei jenem Vorfall fiel demnach eine Beleidigung.

Damals äußerten sich die Betreiber der Bar auf Instagram zu dem Vorfall. „Dies ist nur ein Beispiel für die Hassverbrechen, mit denen Tipsy Bear und andere sichere Räume regelmäßig konfrontiert werden, von faschistischen Graffitis über Bespucken der Fenster bis hin zu Angriffen mit Pfefferspray“, hieß es.

Anfang Mai hatte die Opferberatungsstelle Maneo ihren Report zu Queerfeindlichkeit in Berlin vorgestellt. Für das Jahr 2024 wurden 738 queerfeindliche Vorfälle registriert – ein Anstieg um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr und nach Maneo-Angaben ein neuer Höchststand an dokumentierten Fällen. 

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