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Möbel, Marketing, Verkehrsauswertung: So teuer war die autofreie Berliner Friedrichstraße
Ab diesem Samstag ist die Friedrichstraße wieder für Autos freigegeben. Eine Aufstellung zeigt die Kosten der Sperrung und des Abbaus seit 2020.
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Die Kosten für den autofreien Abschnitt der Berliner Friedrichstraße haben sich seit 2020 auf mehr als 2,9 Millionen Euro belaufen. Das geht aus einer Aufstellung der AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus anhand von Antworten des Senats auf parlamentarische Anfragen hervor. Demnach sind EU-Fördergelder in Höhe von 108.000 Euro in das Projekt geflossen, 2,8 Millionen Euro waren Landesmittel.
Der größte Posten war mit 756.000 Euro die Erhebung und Auswertung von Verkehrsdaten. Für Stadtmöbel, Vitrinen und Parklets fielen 713.000 Euro an. Gestaltungsplanung und die technische Umsetzung kosteten mehr als 301.000 Euro, eine Marketingkampagne 191.000 Euro und Verkehrszeichen und Markierungen 178.000 Euro.
Der durch die Gerichtsentscheidung erzwungene Abbau und die Vorbereitung für die Öffnung im Herbst 2022 schlugen mit knapp 59.000 Euro zu Buche.
Ab diesem Samstag um Mitternacht müssen sich Fahrradfahrer und Fußgänger die Friedrichstraße wieder durchgängig mit Autos teilen. Der bislang für den Kraftverkehr gesperrte Abschnitt zwischen Französischer und Leipziger Straße ist dann nach dem Willen des Senats wieder für diesen freigegeben.
Schon in den vergangenen Tagen hatte das Bezirksamt Mitte damit begonnen, Sitzmöbel und Gestaltungselemente von der Fahrbahn zu räumen. Die Nutzung des rund 500 Meter langen Teilstücks der Friedrichstraße ist seit Jahren umstritten, nach dem die frühere Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) ihn im August 2020 erstmals für den Autoverkehr sperren ließ.
Seither wurde er nach einem Gerichtsbeschluss erst wieder für Autos freigegeben, dann erneut gesperrt und nun wieder für Kraftfahrzeuge geöffnet. Im vergangenen Berliner Wahlkampf war das Thema einer der zentralen Streitpunkte. (mit dpa)
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