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Neues Quartier, mehr Familien, mehr Schulplätze: Berliner Senat entscheidet sich nun doch für einen Schulbau im Norden
Der Berliner Senat hat trotz Sparzwang ein Schulprojekt im Berliner Norden beschlossen, der Unterricht soll 2027 starten. Allerdings mit weniger Plätzen als ursprünglich angedacht.
Stand:
Der lang geplante Schulneubau für die Münchhausen-Grundschule an der Rue Racine im Reinickendorfer Wohngebiet Cité Foch soll nun doch kommen. Das entschied die Wohnungsbaukommission des Senats einstimmig. Die Inbetriebnahme sei für das Schuljahr 2027/2028 vorgesehen, teilte die Senatsverwaltung für Bildung am Dienstag mit. Das ist ein Jahr später als ursprünglich geplant. Wegen Haushaltkürzungen stand der Neubau auf der Kippe.
Grund für den Neubau ist der wachsende Schulplatzbedarf in dem neuen Quartier. Im Sommer schlugen Eltern und Lehrer zudem Alarm, weil bei Sanierungsarbeiten in einem der Gebäude am Place Molière Schadstoffe freigesetzt wurden und das Gebäude vorübergehend geräumt werden musste.
Ich glaube erst, dass der Neubau steht, wenn ich die Türklinke in der Hand habe.
Gesamtelternvertreter der Münchhausen-Grundschule Thomas Kubitzek
Der Neubau für die Münchhausen-Grundschule ist nach Angaben der Senatsverwaltung in modularer Bauweise geplant. Das wäre für Berlin eine Premiere. Das Gebäude soll insgesamt drei Etagen umfassen und Platz für bis zu 512 Schüler bieten. Noch im April 2024 hatte der Senat mit Platz für 576 Schüler geplant.
Im aktuellen Schuljahr werden 475 Schüler in der Münchhausen-Grundschule in Waidmannslust unterrichtet. „Nach meinem Besuch vor Ort im Juli habe ich deutlich gemacht, dass der wachsende Schulplatzbedarf in der Cité Foch eine verbindliche Lösung erfordert“, sagte Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU). Sie freue sich, dass der Senat mit der getroffenen Entscheidung „den notwendigen Ausbau der Schulplätze in diesem wachsenden Quartier umsetzen kann“, sagte sie weiter.
Neben dem Schulbau sollen auch Außenanlagen und eine Typensporthalle auf dem Gelände entstehen, wobei trotzdem eine Fläche freigehalten wird, um flexibel auf mögliche demografische Entwicklungen reagieren zu können. Bei einem steigenden Bedarf könnte der Bezirk also schnell nachsteuern.
Der Gesamtelternvertreter der Münchhausen-Grundschule Thomas Kubitzek blickt skeptisch auf den Plan des Senats. „Ich glaube erst, dass der Neubau steht, wenn ich die Türklinke in der Hand habe. Bis dahin fließt noch viel Wasser die Spree runter.“, sagte er.
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