Nach Angriff ins künstliche Koma versetzt: 77-Jährige in Berlin schwer mit Messer verletzt – Anklage gegen Schwager erhoben

Gegen einen Mann, der versucht haben soll, seine Schwägerin in Berlin-Wilmersdorf mit einem Messer zu töten, ist Anklage vor dem Landgericht Berlin erhoben worden. Die Staatsanwaltsschaft wirft dem 61-Jährigen versuchten heimtückischen Mord aus niedrigen Beweggründen vor, wie sie am Freitag mitteilte.

Demnach soll der Beschuldigte seine 77-jährige Schwägerin für die Trennung von seiner Frau verantwortlich gemacht haben. Die 44-Jährige hatte am 5. Juni dieses Jahres eine Gewaltschutzverfügung gegen den Mann erwirkt. Anschließend soll sie ihren Ehemann verlassen und mit den Kindern aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen sein.

Am 14. Juli kam es dann zu der Tat: Der 61-Jährige soll nachmittags mit einem zehn Zentimeter langen Klappmesser bewaffnet vor dem Wohnhaus seiner Schwägerin in der Bundesallee aufgetaucht sein. Auf dem Gehweg soll er der 77-Jährigen mit Tötungsabsicht in den Bauch gestochen haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Nachdem die Frau zu Boden gegangen war, soll der Mann weiter auf sie eingestochen und ihr mehrfach gegen den Kopf getreten haben.

Einem Passanten, der der 77-Jährigen zu Hilfe eilte, soll der Beschuldigte zudem in den Rücken getreten haben. Erst als ein Anwohner mit einem Besenstil auf den 61-Jährigen einschlug und ein weiterer Passant eingriff, soll er von seinem Opfer abgelassen haben, hieß es.

Die 77-Jährige wurde bei dem Angriff erheblich verletzt. Sie musste im Krankenhaus in ein künstliches Koma versetzt werden und konnte nur durch eine mehrstündige Notoperation gerettet werden. Der 61-Jährige wurde noch am Tatort festgenommen und kam einen Tag später in Untersuchungshaft, in der er sich noch immer befindet. (Tsp)