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Nach Brandanschlag in Berlin: Deutsche Bahn spendet 70.000 Euro für neuen Kältebus
Die Stiftung der Deutschen Bahn spendet 70.000 Euro für einen neuen Kältebus. Das Fahrzeug der Berliner Stadtmission war Weihnachten ausgebrannt.
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Große Spende für die Berliner Stadtmission: Die Deutsche Bahn Stiftung stellt 70.000 Euro für einen neuen Kältebus bereit. Dies teilte Evelyn Palla, DB-Chefin und Beiratsvorsitzende der Deutsche Bahn Stiftung, am Dienstag mit.
Der alte Bus war über Weihnachten ausgebrannt, auch er war vor drei Jahren von der Stiftung der DB finanziert worden. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung, ein zweites Fahrzeug der Organisation war durch die Flammen beschädigt worden.
Gegen 3.15 Uhr am Sonntag hatte laut Polizei ein Zeuge beobachtet, wie eine unbekannte Person an der Seydlitzstraße bei den Kältebussen des Vereines stand. Wenig später stand der Wagen in Flammen. Das Motiv ist unklar, ein politischer Hintergrund wird bislang nicht gesehen. Die Stadtmission gehört zur evangelischen Kirche.
„Unsere Antwort darauf ist klar: Solidarität statt Sprachlosigkeit“, schrieb Palla in einem Beitrag im sozialen Netzwerk Linkedin.
Kältebusse bringen obdachlose Menschen in Notunterkünfte
Die Kältebusse der Stadtmission sind im Einsatz, um obdachlose Menschen in kalten Winternächten in Notunterkünfte zu bringen. Die ehrenamtlichen Helfer, die mit den Bussen nachts unterwegs sind, bringen ihnen aber auch Schlafsäcke, heißen Tee oder Suppe.
Am 1. November hatte die 31. Saison begonnen. Durch die Brandstiftung fehlen gleich zwei Fahrzeuge, um Menschen zu helfen. Der komplett ausgebrannte Bus hatte spezielle Einbauten, etwa eine Rampe für Rollstuhlfahrer. Auch Tee konnte zubereitet werden.
„Seit 1994 haben sie einen klaren Auftrag: Menschen vor dem Kältetod bewahren“, teilte Bahn-Chefin Palla mit. Im vergangenen Winter haben die Kältebusse 2100 obdachlose Menschen in eine warme, sichere Bleibe gebracht. Und der Bedarf wachse, so Palla.
Stadtmissionsdirektor Christian Ceconi zeigte sich laut Deutscher Bahn „tief berührt“ von der schnellen Unterstützung: „Vielen Dank für die Solidarität – schon seit vielen Jahren. Das ist großartig, berührt uns tief und ermutigt uns enorm. Was für ein Segen.“
Die Kältefahrten gehen derzeit provisorisch weiter. Möglich ist das durch das Angebot eines privaten Unternehmens aus dem Rettungsdienst, bei den Fahrten einzuspringen. Am Montag hatte sich die Stadtmission für die vielen Spenden bedankt. „Wir sind überwältigt von der Solidarität der Menschen“, sagte Sprecherin Barbara Breuer.
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