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David Biesinger trat zuletzt von seinem Amt als Chefredakteur beim Rundfunk Berlin-Brandenburg zurück.

© obs/Gundula Krause

Update

Nach Gelbhaar-Affäre: RBB-Chefredakteur Biesinger soll offenbar neuen Job im Sender bekommen

Vor einer Woche zog der Rundfunk Berlin-Brandenburg aus seiner Berichterstattung über erfundene sexuelle Vorwürfe Konsequenzen – doch ganz loswerden will der Sender seinen Chefredakteur nicht.

Stand:

Es ist erst knapp eine Woche her, dass der umstrittene Chefredakteur vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), David Biesinger, sowie Programmdirektorin Katrin Günther ihre Ämter niederlegten. Die beiden hatten offenbar eine größere Rolle in der Berichterstattung über erfundene Vorwürfe der sexuellen Belästigung zuungunsten des Grünen-Politikers Stefan Gelbhaar gespielt und Konsequenzen gezogen.

Ein Neuanfang an der Spitze der Chefredaktion solle dazu beitragen, „die publizistische Reputation des RBB wieder herzustellen“, erklärte Biesinger vor einer Woche seinen Rücktritt. 

Doch nun wurde Biesinger laut einem Medienbericht ein neuer Job beim öffentlich-rechtlichen Sender in Aussicht gestellt. Das berichtet der Business-Insider in Berufung auf eigene Recherchen. Demnach soll Biesinger Leiter der Hauptabteilung Programmressourcen werden. In dieser Rolle wäre der scheidende Chefredakteur dafür verantwortlich, den Programmetat zu überblicken.

Der RBB hat dem Tagesspiegel die Stellenbesetzung mittlerweile bestätigt. David Biesinger werde die Position kommissarisch einnehmen, „bis diese im Rahmen des Zielbildprozesses im kommenden Quartal neu ausgeschrieben wird“, sagte Unternehmenssprecher Justus Demmer. Ein genauer Zeitplan dafür werde noch erarbeitet. Zurzeit wird die Hauptabteilung kommissarisch von Torsten Klein geführt. Der Personalwechsel soll laut Business Insider in der Abteilung bereits kommuniziert worden sein.

Der RBB hatte Ende Dezember 2024 über angebliche Vorwürfe der sexuellen Belästigung berichtet, zog die Beiträge dann aber im Januar wieder zurück. Der Tagesspiegel hatte aufgedeckt, dass sich der Sender auf die eidesstattliche Versicherung einer Frau verlassen hatte, die gar nicht existiert. Die Grünen-Bezirkspolitikerin Shirin Kreße hatte unter falscher Identität die Versicherung unterzeichnet. (Tsp)

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