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Im Pergamonmuseum liegen Schätze von unschätzbarem Wert.

© picture alliance/dpa/Soeren Stache

Nach Juwelenraub im Louvre: Berliner Museen prüfen ihre Sicherheit

Der Kunstraub im Louvre schickt Schockwellen durch die internationale Museumslandschaft. In Berlin erinnert man sich, wie einfach der Diebstahl einer 100 Kilogramm schweren Goldmünze war.

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Nach dem Raub von Kronjuwelen aus dem Louvre fragt man sich in Berliner Museen, welche Konsequenzen das Vorgehen der Täter für die eigenen Sicherheitsvorkehrungen haben könnte.

Am Sonntagmorgen war es Einbrechern gelungen, sich über einen Hebekorb, wie er bei Umzügen und Bauarbeiten benutzt wird, Zutritt zur Galerie d’Apollon im Obergeschoss des Louvre zu verschaffen, wo sich Schmuck und Machtinsignien aus dem Besitz französischer Kaiser befinden. Dort wurden gezielt zwei Vitrinen mit Trennschleifern aufgeschnitten und sämtliche darin befindlichen Stücke entwendet. Der Verlust sei von „unschätzbarem Wert“, bekannte Kulturministerin Rachida Dati.

Eine Krone der Kaiserin Eugénie, Ehefrau von Napoleon III., befand sich ebenfalls unter den vermissten Stücken. Die Verbrecher ließen sie auf ihrer Flucht offenbar fallen. Sie wurde auf einem Gehsteig gefunden.

Wenn ein Haus wie der Louvre betroffen sei, der als extrem gut gesichert gilt und seit 100 Jahren keinen Vorfall dieser Art mehr erlebt hat, müsse man sich „auf internationaler Ebene verständigen, was jetzt getan werden muss, um Museen weltweit vor dieser Form von zunehmender und immer professioneller werdender Kunstkriminalität zu schützen“, heißt es in einer Erklärung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) vom Montag. 

Sicherheit habe in den Berliner Museen „hohe Priorität“, lässt die Kulturverwaltung des Senats auf Anfrage verlauten. Doch seit man 2017 bereits einmal überrascht worden sei, wie „dermaßen einfach“ es den Dieben beim Raub einer 100 Kilogramm schweren Goldmünze gefallen sei, die Sicherheitssysteme zu überlisten, würden in diesem Bereich weitere Anstrengungen unternommen.

Dass diese möglicherweise nicht ausreichen, deutet die SPK-Erklärung zwischen den Zeilen an. Es werde deutlich, „dass in die Sicherheit von Museen investiert werden muss, und zwar sowohl in Technik, als auch in Personal.“

Auf die Frage, welche Lehren aus dem Münz-Raub in Berlin und dem Juwelen-Raub in Dresden gezogen wurden, geht die SPK nicht auf Details ein. „Nach besonderen Vorfällen sowohl in unseren eigenen Häusern als auch in anderen Museen, selbstverständlich auch nach dem jetzigen Ereignis in Paris, werden Analysen möglicher Schwachstellen durchgeführt und Abläufe und Sicherheitsvorkehrungen angepasst um das Risiko für Diebstähle, Einbrüche aber auch andere potenzielle Schäden und Verluste von Kulturgut zu minimieren.“ 

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