
© dpa/Monika Skolimowska
Nach Messerattacke auf Schülerinnen: Evangelische Schule Neukölln dankt Helfern mit Gottesdienst
Rund drei Wochen nach dem Angriff auf zwei Schülerinnen veranstaltet die Schule in Neukölln einen Dankgottesdienst. Derweil kehrt dort auch langsam wieder der Alltag ein.
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Eine niedrige dreistellige Zahl Gäste versammelt sich am Montagnachmittag im Kirchsaal der Martin-Luther-Kirche. „Die größte Sorge eines Elternteils ist es, dass seinem Kind etwas zustößt“, sagt Stefanie Fiebig, Elternvertreterin der Evangelischen Schule Neukölln ins Mikrofon. Sie sei stolz auf die Schulgemeinde und alle Helfer:innen, die zum richtigen Zeitpunkt richtig gehandelt haben.
Drei Wochen nach der Messerattacke auf zwei Schülerinnen veranstaltete die Evangelische Schule Neukölln dort einen Dankgottesdienst. Polizei, Feuerwehr, Psychologen, Seelsorger, Eltern: Die Veranstaltung richtete sich an alle Helfer:innen, die der Neuköllner Schule nach dem Vorfall zur Seite standen.
Bei dem Angriff auf dem Schulgelände am 3. Mai waren zwei Kinder im Alter von sieben und acht Jahren teils lebensgefährlich verletzt worden. Bei dem Täter handelt es sich um einen 38-jährigen Mann, der sie mit einem Küchenmesser angriff. Inzwischen seien die beiden Mädchen– Fiebig zufolge – wieder auf dem Weg zurück in ihren alten Alltag.
Vor zwei Wochen habe man das Unterrichtsangebot mit einer internen Andacht wieder begonnen, sagt Fiebig während des Gottesdienstes. „Dies ist ein wichtiges Ritual, um die schrecklichen Erlebnisse gemeinsam zu verarbeiten und zurück in den Schulalltag zu starten“.
Am vergangenen Montag seien die Schüler:innen fast vollzählig wieder zum Unterricht erschienen. „Eine Rückkehr zum normalen Schulalltag ist nicht für jeden auf Anhieb möglich“, sagt Christina Reiche, Sprecherin der Evangelischen Schulstiftung. Trotzdem: „Ein Großteil der Schulgemeinschaft wünscht sich wieder mehr Normalität in der Schule. Normalität bedeutet für viele auch Stabilität“.
„Unser Ziel ist es jetzt, die Schule langfristig zu unterstützen“, sagt Reiche. Eine Weiterbildung zum Umgang mit Trauma-Erfahrungen sei geplant. „Die Schule ist ein sozialer Raum, der Halt gibt. Wir versuchen alles, damit dies möglichst bald wieder geschehen kann“, so Reiche.
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