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Nach Reanimationsversuch: 41-Jährige stirbt bei „Böhse Onkelz“-Konzert in Berliner Waldbühne
Am Mittwoch kommt es beim „Böhse Onkelz“-Konzert in der Waldbühne zu einem tragischen Todesfall. Insgesamt rückt die Feuerwehr zu sieben Rettungseinsätzen an, eine „ungewöhnlich hohe“ Zahl.
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Eine 41-Jährige ist bei einem Konzert der Rockband „Böhse Onkelz“ in der Waldbühne in Berlin-Westend am Mittwochabend verstorben. Das bestätigte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage. Die Frau soll sich auf dem Konzertgelände in einer akuten medizinischen Notlage befunden haben, teilte die Sprecherin mit.
Es habe einen Reanimationsversuch gegeben, im Anschluss sei die Frau von einem Notarzt begleitet in ein Krankenhaus transportiert worden. Zuerst hatte die „Bild“ über den Vorfall berichtet. Laut der Zeitung soll die Frau in Begleitung ihrer Tochter und ihres Partners auf dem Konzert gewesen sein.
Die Polizeisprecherin teilte mit, dass der Tod der Frau um 22.00 Uhr festgestellt wurde. Wo genau dies geschehen ist, konnte sie nicht näher sagen. Auch eine Sprecherin der Waldbühne konnte sich auf Nachfrage nicht zu dem Vorfall äußern.
Am Samstag teilte eine Polizeisprecherin mit, dass es bisher keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt. Die Leiche der Frau wurde in die Obduktion gebracht. Die genaue Todesursache war zunächst unklar.
Die Band veröffentlichte am Donnerstagabend ein Statement auf ihrer Webseite und den Social-Media-Kanälen. „Mit großer Bestürzung haben wir erfahren, dass es bei unserem gestrigen Konzert in der Berliner Waldbühne zu einem medizinischen Notfall im Publikum gekommen ist. Trotz aller Bemühungen der Rettungskräfte konnte der betroffenen Person leider nicht mehr geholfen werden“, heißt es von der Gruppe.
Die Berliner Feuerwehr bestätigte zwischen 21.30 und 23.30 Uhr sieben Einsätze, eine laut Sprecher „ungewöhnlich hohe“ Zahl. Auf dem Konzertgelände, das 22.290 Besucher und Besucherinnen fasst, war ein privater Sanitätsdienst im Einsatz. Dieser übernahm laut Feuerwehrsprecher die Erstversorgung und zog in einigen Fällen den Rettungsdienst der Feuerwehr hinzu.
Im Verlauf des Konzerts habe es auch einen Einsatz mit einem Notarztwagen gegeben, so der Sprecher. Eine Person sei reanimiert worden und wurde im Anschluss in eine Klinik gebracht. Es könnte jedoch sein, dass es sich dabei nicht um die 41-jährige Verstorbene handelt, so der Feuerwehrsprecher. Auch die „Bild“ berichtet von einer weiteren Person, die auf dem Konzertgelände erfolgreich reanimiert wurde, nachdem sie einen Herzstillstand erlitten hatte.

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Zur Ursache der gehäuften Rettungseinsätze konnte der Feuerwehrsprecher keine Angaben machen. Es habe sich um unterschiedliche Verletzungen bei Konzertbesuchern, beispielsweise am Sprunggelenk oder aufgrund von Kreislaufproblemen, gehandelt. Am Donnerstagabend, an dem die „Böhsen Onkelz“ ebenfalls in der Waldbühne auftraten, habe es keine Rettungseinsätze gegeben, so der Feuerwehrsprecher.
Seit ihrer Gründung 1980 sind die „Böhsen Onkelz“ eine der erfolgreichsten deutschen Rockbands. Wegen ihrer Nähe zum Rechtsrock in den frühen 1980er Jahren ist sie bei Kritikern umstritten.
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