Nach Tod von früherem Justizsenator: Landesamt für Einwanderung in Berlin stellt Beratungsservice ein

Das Landesamt für Einwanderung (Lea) in Berlin stellt seinen Beratungsservice ein. Dieser werde ab dem 1. Januar 2024 nicht mehr zur Verfügung stehen, wie die Behörde auf ihrer Internetseite mitteilte. Noch bis zum 31. Dezember werde der Service - etwa bei Fragen zum Visumverfahren oder Familiennachzug – telefonisch angeboten. Zuerst hatte die „Berliner Morgenpost“ berichtet.

Aktueller Anlass ist der Tod von Berlins früherem Justizsenator Wolfgang Wieland, der auch Ombudsmann des Landesamts war. Wieland hatte ehrenamtlich etwa zwischen Einwanderern und der Behörde vermittelt.

Doch die Gründe reichen darüber hinaus: Das Landesamt ist stark belastet. Schon im Juni sprach Engelhard Mazanke, Leiter der Behörde, von der „Grenze zur Dysfunktionalität“, die man erreicht habe. Die Mitarbeiter, die bislang in der Beratung tätig waren, braucht das Landesamt nach Angaben seines Leiters dringend an anderer Stelle. „Die bisherigen Mitarbeiter werden in anderen Fachabteilungen, etwa bei der Bearbeitung von Einbürgerungsanträgen, eingesetzt“, sagte er dem Tagesspiegel.

Die Kooperationen etwa mit dem Türkischen Bund oder dem iranischen Hilfsverein liefen zwar weiter, aber eine Beratung vor Ort werde in der Behörde nicht mehr stattfinden.

Mazanke verwies auf die vielen anderen Beratungsangebote, die es in Berlin an anderer Stelle gibt: „Aufenthaltstitel können nur wir erteilen, beraten kann aber auch Frau Niewiedzial“, sagte Mazanke mit Blick auf Berlins Integrationsbeauftragte. Sie ist zuständig für das Berliner Willkommenszentrum, das Menschen, die neu nach Berlin kommen, Beratung anbietet. (mit dpa)